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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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installieren, welche <strong>von</strong> oben oder <strong>von</strong> der Seite für Besucher einsehbar ist.<br />

Im Zoo Zürich wurde im Gehege der Chaetophractus vellerosus eine<br />

Infrarotlampe installiert, unter der sich die Tiere gerne aufhielten. Sie<br />

entwickelten sogar eine spezielle Fertigkeit, um die Temperatur in ihrem<br />

Gehege optimal zu gestalten: Sie häuften die Einstreu auf <strong>und</strong> legten sich auf<br />

den gebildeten Hügel, um näher bei der Wärmequelle zu liegen. Schien nun<br />

die Sonne ins Gehege <strong>und</strong> erwärmte dieses, so scharrten sie einen Teil des<br />

Rindenkomposts weg, um die Distanz zwischen ihrem Schlafplatz <strong>und</strong> der<br />

künstlichen Heizquelle zu vergrössern. Sobald die Sonne <strong>von</strong> einer Wolke<br />

verdeckt wurde, wachten die Tiere auf <strong>und</strong> häuften wieder mehr Einstreu auf.<br />

Künstliche Höhle mit Infrarot-Kamera: In einigen Zoos ist es möglich,<br />

gewisse Tierarten, z.B. Fledermäuse, mittels einer Infrarotkamera zu<br />

beobachten. Eine ähnliche Massnahme bei <strong>Gürteltieren</strong> könnte im Anbieten<br />

einer künstlichen Höhle bestehen, in welcher die Tiere mittels Infrarotkamera<br />

zu beobachten sind. Allerdings ist fraglich, ob die Gürteltiere diese künstliche<br />

Höhle einer selbst gegrabenen vorziehen würden.<br />

Hohler Stamm: Ein hohler Stamm, der auf einer Seite durch die zum<br />

Besucherraum grenzende Scheibe verschlossen wird, bietet den Tieren eine<br />

Rückzugsmöglichkeit <strong>und</strong> den Besuchern die Chance, die Tiere in einem ihrer<br />

Schlafplätze zu beobachten.<br />

Nokturarium: Eine weitere Möglichkeit, Gürteltiere den Zuschauern<br />

zugänglich zu machen, ist die <strong>Haltung</strong> in einem Nokturarium. Es stellt sich<br />

jedoch die Frage, wie sinnvoll Nachthäuser sind. Einerseits können dem<br />

Besucher nachtaktive Tiere nähergebracht werden, welche in anderen<br />

<strong>Haltung</strong>sformen während der Besuchszeiten kaum zu beobachten sind.<br />

Andererseits gilt es zu beachten, dass Tiere in Nokturarien immer dem<br />

gleichen Lichtzyklus (z.B. ganzjährig 12 St<strong>und</strong>en Tag <strong>und</strong> 12 St<strong>und</strong>en Nacht)<br />

ausgesetzt sind <strong>und</strong> keine Auslaufmöglichkeit in Aussengehegen haben, in<br />

welchen sie natürliches Sonnenlicht erleben könnten. Die jahreszeitlichen<br />

Schwankungen der Lichtdauer <strong>und</strong> -intensität sind jedoch für die hormonellen<br />

Zyklen vieler Tierarten essentiell. Zudem ist vorstellbar, dass die<br />

Bemühungen zur Beschäftigung der Gürteltiere im Vergleich zu traditionellen<br />

<strong>Haltung</strong>sformen reduziert sind, da sich die Tiere aufgr<strong>und</strong> des veränderten

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