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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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2.11.1 Karnivoren - Omnivoren<br />

Allgemeine Informationen<br />

Diese Gruppe umfasst die Genera Euphractus, Zaedyus <strong>und</strong> Chaetophractus.<br />

Tiere dieser Genera werden ihrer breiten Futtergr<strong>und</strong>lage wegen oft als die<br />

“Schweine” unter den <strong>Gürteltieren</strong> bezeichnet. Sie scheinen alles zu fressen,<br />

was sie finden können (Redford, 1985). Gemäss diverser Berichte fressen<br />

alle zu dieser Gruppe gehörenden Gürteltiere unter anderem Aas. Talmage<br />

<strong>und</strong> Buchanan (1954) stellten die Vermutung auf, dass die Tiere nicht vom<br />

Fleisch selbst, sondern <strong>von</strong> darin parasitierenden Maden angezogen werden,<br />

welche zur üblichen Nahrung <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> gehören.<br />

Die kräftigen Zähne <strong>von</strong> Euphractus sexcinctus ermöglichen nicht nur<br />

starkes Kauen bei der Nahrungsaufnahme; sie werden <strong>von</strong> dieser<br />

aggressiven Art auch beim Kampf eingesetzt (Redford, 1985). In Brasilien<br />

beobachtete Exemplare waren sogar in der Lage, mit ihren Zähnen kleine<br />

Palmnüsse zu knacken (Smith <strong>und</strong> Redford, 1990). Das<br />

Sechsbindengürteltier frisst tierisches <strong>und</strong> pflanzliches Material wie Aas,<br />

Insekten, Schnecken, kleine Vertebraten, Früchte, Wurzeln <strong>und</strong><br />

Palmensamen (Redford, 1985). Im bolivianischen Chaco scheint seine Diät<br />

auf pflanzlichem Material zu basieren; in den untersuchten Mägen wurden<br />

Pflanzenfasern, Blätter, Samen <strong>und</strong> Früchte gef<strong>und</strong>en (Bruno, 1999). Mit den<br />

kräftigen Krallen werden Ameisenhaufen aufgerissen, um die Larven <strong>und</strong> Eier<br />

verzehren zu können. In Menschenobhut tötet <strong>und</strong> frisst Euphractus auch<br />

grosse Ratten (Redford, 1985).<br />

Zaedyus pichiy bevorzugt gemäss der Literatur Aas <strong>und</strong> könnte primär als<br />

Karnivore bezeichnet werden. In zweiter Linie frisst diese Art gerne<br />

Ameisenlarven <strong>und</strong> -eier. In der natürlichen Nahrung fehlen aber auch andere<br />

Insekten, Invertebraten <strong>und</strong> pflanzliches Material nicht (Redford, 1985).<br />

Gemäss anderen Beobachtungen liegt Z.pichiys Futterpräferenz bei Insekten,<br />

Larven <strong>und</strong> pflanzlichem Material, während Aas nur gelegentlich gefressen<br />

wird (W.Correa, pers. Mitt.).<br />

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