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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

moschusartiger Geruch. Die Umgebung ist typischerweise frei <strong>von</strong><br />

Vegetation, Kot <strong>und</strong> Schutt (Meritt, 1985b).<br />

Cabassous tatouay gräbt in Südbrasilien seinen Bau in bewohnte<br />

Termitenhügel. Er weist nur einen, fast rechteckigen Eingang mit den Massen<br />

22 x 16cm (Breite x Höhe) auf <strong>und</strong> wird nicht mehrmals benutzt (Carter <strong>und</strong><br />

Encarnação, 1983).<br />

Cabassous unicinctus’ Bau weist einen fast r<strong>und</strong>en Gang auf. Beim Graben<br />

rotiert diese Art ihren Körper in helikaler Form <strong>und</strong> erreicht dadurch einen<br />

gleichförmigen Durchmesser des Tunnels (Carter <strong>und</strong> Encarnação, 1983).<br />

Dasypus spp. graben Baue, welche sie mit pflanzlichem Material auskleiden.<br />

Zuerst werden Gras <strong>und</strong> Blätter unter den Körper gescharrt. Das Gürteltier<br />

hält das Nistmaterial mit den Vordergliedmassen fest <strong>und</strong> hüpft rückwärts auf<br />

den Hintergliedmassen zum Bau. Dabei wird der Schwanz zum Abtasten des<br />

Untergr<strong>und</strong>s hin- <strong>und</strong> herbewegt. Beim Eingang des Baus angekommen,<br />

schiebt das Neunbinden-Gürteltier das gesammelte Material mit der<br />

Schnauze <strong>und</strong> den Vorderpfoten in die Tiefe oder zieht es rückwärts hinein<br />

(Clark, 1951; Eisenberg, 1961; Redford <strong>und</strong> Eisenberg, 1992; Taulman,<br />

1994). Dasselbe Verhalten wurde bei Tolypeutes, nicht aber bei Priodontes,<br />

Cabassous oder Euphractus beobachtet. In der Kammer am Ende des Baus<br />

werden damit zwei Haufen angelegt: Einer da<strong>von</strong> wird trocken gehalten <strong>und</strong><br />

dient als Nest, während der andere den Versäuberungsplatz bedeckt<br />

(P.D.Carmanchahi, pers. Mitt.). Morgens wird dieses feuchte Material neben<br />

dem Eingang zum Trocknen ausgelegt. Bewohnte Baue erkennt man am<br />

“schmutzigen“ Eingangsbereich, d.h. an Heu, Hölzchen oder anderem<br />

pflanzlichen Material (eig. Beob.).<br />

Während Dasypus novemcinctus seinen Bau oft in Wäldern anlegt,<br />

bevorzugt Dasypus hybridus Grasland oder andere offene Vegetation. Die<br />

Baue <strong>von</strong> Dasypus novemcinctus können mehrere durch Baumwurzeln oder<br />

Steine geschützte, im Durchmesser ca. 20cm weite ovale Eingänge haben<br />

(Zimmerman, 1990). Ein bis 4.5m langer, oftmals verzweigter, gekrümmter

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