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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

Im Sommer ernährt sich Chaetophractus vellerosus fast zur Hälfte <strong>von</strong><br />

Insekten, während es im Winter mehr pflanzliches Material (51%), vor allem<br />

Samenhülsen des Prosopis-Baums, Wurzeln <strong>und</strong> Knollen aufnimmt; der<br />

Insektenanteil beträgt dann nur ca. 26% (Greegor, 1980a; Bruno, 1999).<br />

Einen weiteren signifikanten Anteil seiner Diät machen Vertebraten wie Vögel,<br />

Mäuse, Eidechsen <strong>und</strong> Froschlurche aus. Im Sommer erreicht der<br />

Volumenanteil <strong>von</strong> Vertebraten 20% des gesamten Mageninhalts, im Winter<br />

9.2%. Dieser Unterschied könnte auf eine verringerte Aktivität <strong>und</strong> reduzierte<br />

Anzahl <strong>von</strong> Wirbeltieren während der kalten Jahreszeit zurückzuführen sein<br />

(Greegor, 1980a). Auch Aas wird nicht verschmäht. Beim Fressen nimmt<br />

Chaetophractus vellerosus viel Sand auf; dieser kann bis zu 50% des<br />

Mageninhalts ausmachen. Im Winter sind die Tiere bis zu 10% schwerer<br />

durch die Anlagerung einer ein bis zwei Zentimeter dicken subkutanen<br />

Fettschicht (Redford <strong>und</strong> Eisenberg, 1992).<br />

Chaetophractus nationi ist eher omnivore mit einer Vorliebe für Insekten,<br />

Larven <strong>und</strong> andere Invertebraten (Redford <strong>und</strong> Eisenberg, 1992). Die<br />

natürliche Nahrung des Anden-Borstengürteltiers schliesst auch Früchte,<br />

Wurzeln <strong>und</strong> Aas ein (Merrett, 1983).<br />

Über die Ernährungsgewohnheiten <strong>von</strong> Chaetophractus villosus liegen<br />

wenige Berichte vor. Das Braunhaar-Gürteltier soll Würmer, Aas, Nistvögel,<br />

Eier, Amphibien, kleine Reptilien, Käfer, Larven <strong>und</strong> Wurzeln fressen<br />

(Krumbiegel, 1940). Bei einer neueren Untersuchung wurde festgestellt, dass<br />

sich diese Art zur Hauptsache <strong>von</strong> Insekten ernährt (Bruno, 1999). Eine<br />

andere Studie spricht <strong>von</strong> einer Vorliebe für Invertebraten (56% des Kots) –<br />

vor allem Käfer, Larven <strong>und</strong> Ameisen –, pflanzliches Material (43%) <strong>und</strong><br />

Vertebraten (1%). Allerdings muss angefügt werden, dass bei einer<br />

Kotanalyse Aas nicht erkannt werden kann (Manfredi et al., 1999).<br />

Ch.villosus ist ohne Zweifel der grösste Aasfresser unter den <strong>Gürteltieren</strong>.<br />

Diese Art wird häufig in der Nähe oder in Kadavern gesichtet (E.Luengos<br />

Vidal, pers. Mitt.). Ihr Fleisch wird wegen dieser Eigenart teilweise <strong>von</strong> der<br />

südamerikanischen Landbevölkerung verschmäht. Ausserdem herrscht die

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