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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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<strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

Von Chaetophractus nationi liegt nur ein Bericht über eine Geburt in<br />

Menschenobhut vor. Allerdings starben die zwei Jungtiere kurz nach der<br />

Geburt (Merrett, 1983).<br />

Bei in Menschenobhut gehaltenen Chaetophractus villosus konnte keine<br />

Saisonalität festgestellt werden. Kopulationen wurden das ganze Jahr über,<br />

Geburten <strong>von</strong> Februar bis Dezember registriert. Ein Weibchen im Zoo<br />

Poznan, Polen, bekam im selben Jahr dreimal Nachwuchs. Der kürzeste<br />

Abstand zwischen zwei Würfen betrug 72 Tage. Dies ist insofern<br />

aussergewöhnlich, als dass die Meinung vorherrscht, dass wildlebende<br />

Borstengürteltiere nur einmal jährlich Junge zeugen. Die Geburt erfolgt immer<br />

in den Nachtst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dauert vermutlich nur 10 Minuten. Im Gegensatz zu<br />

anderen Zoos trennt der Zoo Poznan die Männchen nicht <strong>von</strong> den trächtigen<br />

Weibchen <strong>und</strong> hat nie Probleme verzeichnet. Allerdings stehen den trächtigen<br />

Weibchen mehrere Nistboxen zur Verfügung, in welche sie sich zurückziehen<br />

können (Ratajszczak <strong>und</strong> Trzesowska, 1997).<br />

Das Weibchen scharrt kurz vor der Geburt Nistmaterial unter seinen Körper<br />

<strong>und</strong> stösst dann den ganzen Haufen nach hinten in Richtung Nest.<br />

Unmittelbar nach der Geburt verlässt die Mutter ihre Jungen, um noch mehr<br />

Material zusammenzuscharren <strong>und</strong> den Nachwuchs komplett zu bedecken.<br />

Grosse Heuhaufen scheinen den Weibchen zu behagen <strong>und</strong> werden als<br />

Nistmöglichkeit geschätzt. Zum Schutz der Jungen vor Feinden <strong>und</strong> vor<br />

Temperaturschwankungen im Nest packt die Mutter das Nistmaterial dicht<br />

zusammen <strong>und</strong> versperrt den Eingang mit ihrem Körper. Dadurch wird im<br />

Innern eine konstante Temperatur <strong>von</strong> 38ºC erreicht. Es scheint nicht<br />

ungewöhnlich zu sein, dass die Mutter in den ersten Wochen nach der Geburt<br />

fast keine Nahrung zu sich nimmt (Roberts et al., 1982).<br />

Im Zoo <strong>von</strong> Buenos Aires, Argentinien, hat sich ein Gehege <strong>von</strong> 10m<br />

Durchmesser <strong>und</strong> mindestens 1.5m Tiefe als günstig erwiesen. Bei der<br />

Zusammenstellung der Zuchtgruppen ist gemäss Sassaroli (1996) zu<br />

berücksichtigen, dass die Männchen sehr aggressiv werden <strong>und</strong> sich<br />

gegenseitig oder den Jungtieren schwere Verletzungen zufügen oder die<br />

Geburtsphase beeinflussen können. Er empfiehlt deshalb, einen Monat vor<br />

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