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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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110 <strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

Gürteltiere können an eine Versäuberungsbox gewöhnt werden, da sie ihren<br />

Kot <strong>und</strong> Harn auch in ihrem natürlichen Habitat oft an derselben Stelle<br />

absetzen (Cuba-Caparó, 1976; Meritt, 1985b). Vorteilhaft ist das Anbieten <strong>von</strong><br />

Dreck, in welchem sie wie in der Wildnis ihren Kot vergraben können<br />

(S.McPhee, pers. Mitt.).<br />

3.3.5 Klima<br />

In unseren Breitengraden ist die <strong>Haltung</strong> <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> in Aussengehegen<br />

nur in den Sommermonaten möglich, wobei ein Schattenplatz unabdingbar<br />

ist. Während der übrigen Zeit sollten sie wegen ihrer geringen Kältetoleranz in<br />

einem kontrollierten Klima mit konstanter Raumtemperatur um ihre<br />

thermoneutrale Zone (siehe Tabelle 7 auf Seite 124) gehalten werden.<br />

Starke Temperaturschwankungen überfordern die inkompletten<br />

Homöothermier <strong>und</strong> führen vor allem bei Zaedyus pichiy <strong>und</strong> Chlamyphorus<br />

truncatus nicht selten zum Tod (Roig, 1971). Bei gedämpftem Licht können<br />

Gürtelmulle auch tagsüber beobachtet werden; bei stärkerer Helligkeit graben<br />

sie sich jedoch rasch ein (Meritt, 1985a).<br />

Die ideale Umgebungstemperatur für Dasypus novemcinctus beträgt 25 bis<br />

30ºC (Johansen, 1961). Die Luftfeuchtigkeit sollte 40 bis 60% betragen, <strong>und</strong><br />

bei Innengehegen wird eine Belüftung mit Negativdruck <strong>und</strong> 6 bis 8<br />

Luftumwälzungen pro St<strong>und</strong>e empfohlen (Flint, 1997).<br />

3.3.6 Gruppen- oder Einzelhaltung<br />

In der Literatur werden sowohl die Gruppen- als auch die Einzelhaltung <strong>von</strong><br />

<strong>Gürteltieren</strong> als unproblematisch beschrieben. Die Tiere leben in<br />

Einzelgehegen <strong>und</strong> werden – falls mehrere Exemplare vorhanden – nur zur<br />

Zucht zusammengeführt, oder sie leben ganzjährig in Gruppen. Allerdings ist<br />

zu beachten, dass die meisten wildlebenden Gürteltiere Einzelgänger sind<br />

<strong>und</strong> deshalb nicht in grossen Gruppen gehalten werden sollten. Steht ein<br />

genügend grosses Gehege zur Verfügung, in welchem die Tiere sich<br />

voreinander zurückziehen können, ist die Paarhaltung wohl am ehesten<br />

angebracht. Zwei in Menschenobhut lebende Riesengürteltiere durchbrachen

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