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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Diskussion<br />

Tageszyklus auch ohne behavioral enrichment während der Besuchszeiten<br />

ausserhalb ihrer Baue aufhalten. Es ist fraglich, ob die gänzlich artifizielle<br />

Umgebung eines Nachthauses den Ansprüchen der Gürteltiere gerecht wird<br />

<strong>und</strong> diesen die nötige Abwechslung im Sinne des behavioral enrichment<br />

geboten wird. Nicht zu vergessen sind die hohen Installations- <strong>und</strong><br />

Unterhaltskosten eines Nachthauses. Ob die ökonomische <strong>und</strong> energetische<br />

Investition gerechtfertigt ist, um den Besuchern nachtaktive Tiere zu<br />

präsentieren, bleibe dahingestellt. Die Suche nach Alternativen wäre<br />

sicherlich angebracht.<br />

5.3.3 Management<br />

Der Schweizer Tierschutz (1998) lehnt eine hands on <strong>Haltung</strong> <strong>und</strong> Zähmung<br />

<strong>von</strong> Wildtieren ab. Um Stresssituationen zu vermeiden, müssen diese jedoch<br />

an die Präsenz <strong>von</strong> Menschen <strong>und</strong> an das Handling gewöhnt sein.<br />

Regelmässiger Kontakt der Gürteltiere mit den betreuenden Personen scheint<br />

sich aber durch die Stressreduktion positiv auf die Tiere, besonders auf ihre<br />

Reproduktionsleistung, auszuwirken (S.McPhee, pers. Mitt.). Weitere<br />

Informationen dazu sind im Kapitel “Reproduktion“ auf Seite 190 zu finden.<br />

Eine hands on <strong>Haltung</strong> darf in keinem Fall ein Ersatz für fehlende Ressourcen<br />

sein. Als Beispiel kann angeführt werden, dass nicht ein regelmässiges<br />

Schneiden die Krallen kurz halten soll, sondern Abnützungsmöglichkeiten<br />

geboten werden müssen.<br />

Zur Markierung der Tiere fordert der Schweizer Tierschutz (1998) die<br />

Anwendung der am wenigsten schmerzhaften Methode. <strong>Gürteltieren</strong> kann ein<br />

Chip eingesetzt oder unter Narkose eine individuelle Nummer z.B. an der<br />

Innenfläche des Oberschenkels eintätowiert werden. Ohrkerben sind bei Arten<br />

mit grossen Ohren, wie Dasypus spp. oder Ch.vellerosus, eine mögliche<br />

Alternative, da auch Wildtiere häufig derartige Verletzungen erleiden.<br />

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