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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

bekannt, welche in dieser Epoche gelebt haben. Die grösste Diversität<br />

herrschte jedoch im frühen Miozän, in welchem die Xenarthren mit über 100<br />

Arten vertreten waren. Allerdings verringerte sich die Zahl der grössten Arten.<br />

Die heute noch existierenden Genera wurden erstmals im späten Miozän /<br />

Pliozän registriert. Aus dem späten Pleistozän (vor ca. 700’000 Jahren) sind<br />

Fossilien vorhanden, welche praktisch identisch sind mit den heutigen Arten.<br />

Einige der grösseren Genera wie Eutatus, Propraopus <strong>und</strong> Pampatherium<br />

koexistierten mit diesen kleinen Vertretern noch bis ins späte Pleistozän. Im<br />

frühen Holozän endete die Ära der grossen Gürteltiere mit dem Aussterben<br />

der Glyptodonten (Scillato-Yané, 1986; Scillato-Yané et al., 1999).<br />

2.6.5 Ausbreitung nach Norden<br />

Fossilienf<strong>und</strong>e zeigen, dass <strong>Dasypodidae</strong>, Pampatheriidae <strong>und</strong><br />

Glyptodontidae nach der Entstehung des Panamaischen Isthmus vor 3<br />

Millionen Jahren im Rahmen des “Great American Biotic Interchange” nach<br />

Nordamerika eingewandert sind (Edm<strong>und</strong>, 1985; Scillato-Yané et al., 1999).<br />

Vor ca. 10’000 Jahren starben alle Glyptodonten in Nord- <strong>und</strong> Südamerika<br />

aus. Die ersten Exemplare <strong>von</strong> Dasypus novemcinctus wurden in den USA<br />

um 1849 registriert, d.h. es besteht eine Lücke <strong>von</strong> über 10’000 Jahren,<br />

während der Nordamerika frei <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> war. Die frühen Dasypodiden<br />

können also nicht direkte Vorläufer der heutigen Gürteltierkolonien der USA<br />

sein. Diese gehen vielmehr auf eine erneute Einwanderung moderner Formen<br />

der Xenarthra aus dem tropischen Südamerika zurück. Die enge genetische<br />

Diversität der nordamerikanischen Populationen weist darauf hin, dass diese<br />

auf einer verhältnismässig geringen Anzahl eingewanderter Tiere basieren<br />

(Huchon et al., 1999).<br />

Verschiedene archäologische F<strong>und</strong>e deuten darauf hin, dass das<br />

Neunbinden-Gürteltier bereits in prähistorischen Zeiten Zentralamerika<br />

bevölkerte. Erstaunlich ist, dass Dasypus novemcinctus erst 10’000 Jahre<br />

nach der Wisconsin-Eiszeit, welche im späten Pleistozän endete, in die USA<br />

eingewandert ist. Es gibt keinen offensichtlichen Gr<strong>und</strong> für diese<br />

Verzögerung; Ostmexiko weist weder eine physische noch eine klimatische<br />

Barriere auf, <strong>und</strong> die nördliche klimatische Grenze rückte bedeutend schneller<br />

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