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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

Enders <strong>und</strong> Welsh, 1993). Die Jungen werden bis Juni gesäugt; das<br />

Weibchen ist während dieser Zeit anöstrisch (Enders, 1966). Es scheint eine<br />

positive Korrelation zu geben zwischen der Niederschlagsmenge <strong>und</strong> dem<br />

Beginn der Paarungszeit. Mit Einsetzen der ersten Regenschauer erhöht sich<br />

die Menge verfügbaren Futters. Diese Zeit fällt mit dem Absetzen der<br />

Jungtiere <strong>und</strong> dem Beginn der Paarungsbereitschaft zusammen (Cardoso et<br />

al., 1985).<br />

Es wurden Wildfänge <strong>von</strong> Dasypus novemcinctus registriert, die 13 bis 24<br />

Monate nach dem Einfangen Junge gebaren, ohne während der Laborhaltung<br />

Kontakt mit Männchen gehabt zu haben (Storrs et al., 1988; Redford <strong>und</strong><br />

Eisenberg, 1992). Zwei Tiere warfen sogar in zwei aufeinanderfolgenden<br />

Jahren, ohne dazwischen kopuliert zu haben (Storrs et al., 1989). Es wird<br />

angenommen, dass die Implantation jeweils nach den üblichen drei bis vier<br />

Monaten Verzögerung verhindert wurde <strong>und</strong> erst ein oder gar zwei Jahre<br />

später erfolgte. Dies konnte geschehen, wenn die Tiere gerade zur normalen<br />

Implantationszeit eingefangen oder an einen anderen Ort transportiert, d.h.<br />

einem grossen Stress ausgesetzt wurden. Wie es jedoch zu zwei<br />

konsekutiven Geburten kommen konnte, ist nicht bekannt. Die gleichzeitige<br />

Ovulation <strong>von</strong> zwei Eizellen ist bei <strong>Gürteltieren</strong> sehr selten; es kann aber nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass bei den beiden erwähnten Tieren zwei<br />

befruchtete Eizellen in den Uterus eingetreten sind <strong>und</strong> nur eine da<strong>von</strong><br />

implantiert wurde, während sich die Einnistung der zweiten um ein weiteres<br />

Jahr verzögerte. Als Alternative könnten die beiden Eizellen in zwei<br />

aufeinanderfolgenden Jahren gesprungen sein, wobei die zweite durch<br />

gespeicherte Spermien befruchtet wurde, wie dies bei einigen Reptilien<br />

vorkommt (Storrs et al., 1989).<br />

Bei welchen weiteren Arten eine verzögerte Implantation vorkommt, ist nicht<br />

bekannt. Möglicherweise ist sie die Regel bei allen Dasypus spp. <strong>und</strong> könnte<br />

auch bei Tolypeutes auftreten.<br />

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