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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

2.6.4 Entwicklung in Südamerika<br />

<strong>Dasypodidae</strong> sind seit dem mittleren bis späten Paläozän aus Patagonien <strong>und</strong><br />

Ostbrasilien bekannt. Die ältesten bekannten Xenarthren, die Asthegotheriini<br />

der Subfamilie Dasypodinae, werden als Omnivoren mit Tendenz zum<br />

Insektivorismus angesehen.<br />

Im frühen Eozän entstand in Patagonien eine Vielzahl <strong>von</strong> neuen Arten,<br />

welche verschiedenen Subfamilien zugeordnet werden können. Neben den<br />

schon bekannten Dasypodinae erschienen erstmals Euphractinae <strong>und</strong><br />

Peltephilinae. Erste F<strong>und</strong>e <strong>von</strong> Euphractinae in Nordostargentinien deuten auf<br />

eine Ausdehnung des Verbreitungsgebiets der Xenarthren vor etwa 50<br />

Millionen Jahren hin. Die ältesten Fossilien der Glyptodontidae stammen aus<br />

dem mittleren Eozän. Man nimmt an, dass sich in dieser Epoche, d.h. vor<br />

etwa 45 Millionen Jahren, die drei Hauptlinien der Gürteltiere, d.h.<br />

<strong>Dasypodidae</strong>, Pampatheriidae <strong>und</strong> Glyptodontidae, getrennt haben (Scillato-<br />

Yané, 1986; Scillato-Yané et al., 1999).<br />

Das auffälligste Merkmal der Glyptodontidae ist ihr einheitlicher, starrer<br />

Panzer, welcher nicht <strong>von</strong> Gürteln unterbrochen wird. Bei den Glyptodonten<br />

sind keine xenarthrischen Gelenke ausgebildet. Die Wirbelsäule erreichte<br />

durch Ankylose aller Brust- <strong>und</strong> Lendenwirbel eine hohe Stabilität, um den<br />

schweren Panzer tragen zu können. Der Zwischenraum zwischen Wirbeln<br />

<strong>und</strong> Panzer war vermutlich <strong>von</strong> einer Fettschicht ausgefüllt, welcher eine<br />

gewisse Beweglichkeit ermöglichte <strong>und</strong> als “Stossdämpfer” bei Kämpfen<br />

diente. Der Schwanz war ausser bei Glyptodon ummantelt <strong>von</strong> proximalen<br />

Knochenringen <strong>und</strong> einem distalen soliden Tubus, welcher z.B. bei<br />

Doedicurus in einer Art Keule endete <strong>und</strong> zum Kampf eingesetzt wurde. Beim<br />

bis zu zwei Tonnen schweren Glyptodon war der Schwanz bis zur Spitze <strong>von</strong><br />

Knochenringen umgeben (Fariña <strong>und</strong> Vizcaíno, 1995).<br />

<strong>Dasypodidae</strong> <strong>und</strong> Pampatheriidae weisen einen anterioren <strong>und</strong> einen<br />

posterioren Schild auf, welche <strong>von</strong> einer variierenden Anzahl Gürteln<br />

verb<strong>und</strong>en werden, die dem Panzer eine gewisse Flexibilität geben.<br />

Im Oligozän muss ein für Xenarthren sehr günstiges, d.h. wärmeres <strong>und</strong><br />

feuchteres Klima geherrscht haben. Einerseits stammen die grössten<br />

Exemplare aus dieser Zeit, <strong>und</strong> andererseits sind aus Argentinien 30 Spezies

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