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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

nach Norden vor als das Neunbinden-Gürteltier. Es scheint, dass die massive<br />

Ausbreitung in Richtung USA im letzten Jahrh<strong>und</strong>ert ihren Gr<strong>und</strong> im<br />

Wegfallen eines Hindernisses in Mexiko hatte. Es könnte sich hier um eine<br />

heute nicht mehr erkennbare physische Barriere oder um einen intrinsischen<br />

Faktor demographischer oder physiologischer Natur handeln. Die<br />

Überwindung eines physiologischen Hemmungsfaktors wäre ohne Zweifel ein<br />

evolutionärer Fortschritt (Humphrey, 1974; Scillato-Yané et al., 1999).<br />

2.6.6 Evolution <strong>und</strong> Chromosomenzahl der heutigen Arten<br />

Tolypeutes wird aufgr<strong>und</strong> mehrerer Merkmale wie Spermien-, Uterus- oder<br />

Panzerform <strong>und</strong> die Fähigkeit, sich einzukugeln, als die am weitesten<br />

evoluierte Gürteltier-Art angesehen (Scillato-Yané et al., 1999). Auch der<br />

Karyotyp <strong>von</strong> Tolypeutes matacus (2N=38) ist weiter entwickelt als derjenige<br />

anderer Gürteltiere. Es sind keine akrozentrischen, dafür deutlich mehr (36)<br />

metazentrische Chromosomen vorhanden als bei anderen Arten (Jorge et al.,<br />

1977). Die Chromosomenzahl <strong>von</strong> Dasypus novemcinctus <strong>und</strong> D.hybridus ist<br />

z.B. 2N=64, wobei 46 da<strong>von</strong> akrozentrisch sind (Beath et al., 1962).<br />

Neunbinden-Gürteltiere aus Nord- <strong>und</strong> Südamerika lassen sich anhand des<br />

Karyotyps nicht unterscheiden, wohl aber aufgr<strong>und</strong> ihrer Morphologie <strong>und</strong><br />

ihrer Grösse (Benirschke et al., 1969; Jorge et al., 1985; Loughry <strong>und</strong><br />

McDonough, 1998). Identische Sequenzen auf akrozentrischen<br />

Chromosomen <strong>von</strong> Dasypus <strong>und</strong> auf metazentrischen Chromosomen <strong>von</strong><br />

Tolypeutes deuten darauf hin, dass letztere eine weiter evoluierte Spezies ist,<br />

bei deren Entwicklung akrozentrische Chromosomen fusioniert sind. Auch die<br />

übrigen untersuchten Arten haben eine höhere Chromosomenzahl als<br />

Tolypeutes:<br />

C.centralis: 2N=62; 46 akrozentrisch (Benirschke et al., 1969)<br />

Z.pichiy: 2N=62; 32 akrozentrisch (Meritt <strong>und</strong> Benirschke, 1973)<br />

Ch.villosus: 2N=60; 28 akrozentrisch (Jorge et al., 1977)<br />

E.sexcinctus: 2N=58; 14 akrozentrisch (Jorge et al., 1977)<br />

C.truncatus: 2N=58 (Jorge, 1981)<br />

P.maximus: 2N=50; 24 akrozentrisch (Benirschke <strong>und</strong> Wurster, 1969)

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