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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

da<strong>von</strong> mit Ischium, Ileum <strong>und</strong> Sakrum zu einem Synsakrum verschmolzen<br />

sind. Die Procc. spinosi der beteiligten Wirbel sind fusioniert <strong>und</strong> bilden eine<br />

Knochenplatte, die als Auflagefläche für den Panzer dient. Dieser wird<br />

ausserdem gestützt <strong>von</strong> kräftigen Fortsätzen des Ileums <strong>und</strong> des Ischiums,<br />

verlängerten Metapophysen der lumbalen Wirbel <strong>und</strong> <strong>von</strong> modifizierten<br />

Spitzen der Procc. spinosi aller thorakaler <strong>und</strong> lumbaler Wirbel. Skelett <strong>und</strong><br />

Panzer sind nicht direkt, d.h. knöchern verb<strong>und</strong>en, sondern durch Bänder <strong>und</strong><br />

Muskeln (Galbreath, 1982).<br />

Neben dem Foramen obturatum ist auch ein Foramen sacroischiadicum zu<br />

erkennen. Da bei Chlamyphorus truncatus der mit dem Becken verb<strong>und</strong>ene<br />

Beckenschild die Geburtswege stark einengt, vereinigen sich die Ossa pubis<br />

bei dieser Art nicht zu einer Symphyse (Minoprio, 1945).<br />

Zwischen den Schwanzwirbeln fallen ventral gelegene, nicht knöchern mit<br />

den Wirbeln verb<strong>und</strong>ene Fortsätze auf. Diese Ossa chevrons genannten<br />

Knochen dienen den kräftigen Schwanzmuskeln als Ansatzfläche (Scillato-<br />

Yané et al., 1999).<br />

Das Akromion <strong>und</strong> der Processus coracoideus der Scapula sind sehr stark<br />

ausgebildet (Glass, 1985). Eine zweite Spina scapulae gibt dem für die<br />

Grabebewegung wichtigen M. triceps eine zusätzliche Ursprungsfläche<br />

(Kühlhorn, 1938; Galbreath, 1982). Sie hat sich bei nicht grabenden Arten<br />

zurückgebildet, ist aber bei allen erkennbar (Scillato-Yané et al., 1999).<br />

Am Femur ist ein prominenter Trochanter tertius ausgebildet. Tibia <strong>und</strong><br />

Fibula sind proximal <strong>und</strong> distal miteinander verschmolzen <strong>und</strong> bilden den<br />

Ansatzpunkt für kräftige Muskeln (Kühlhorn, 1938; Fariña <strong>und</strong> Vizcaíno,<br />

1997).<br />

Aufgr<strong>und</strong> allometrischer Untersuchungen wurde festgestellt, dass Humerus,<br />

Ulna <strong>und</strong> teilweise auch Tibia wie bei grabenden Säugetieren ausgebildet<br />

sind (Fariña <strong>und</strong> Vizcaíno, 1997). So ist zum Beispiel das Olekranon sehr<br />

lang <strong>und</strong> bietet dadurch dem kräftig ausgebildeten Trizeps eine grosse<br />

Ansatzfläche. Im Gegensatz zu anderen grabenden Säugern gleicht der<br />

Femur in seinen Massen hingegen dem anderer, nicht unterirdisch lebender<br />

Säugetiere. Dies lässt sich dadurch erklären, dass Gürteltiere zwar Höhlen

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