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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

Ameisenbären kann der Speichel in einer <strong>von</strong> quergestreifter Muskulatur<br />

umgebenen Blase gespeichert werden, welche im Ausführungsgang der<br />

Unterkieferspeicheldrüse ausgebildet ist (Cuba-Caparó, 1979; Rossoni et al.,<br />

1981).<br />

Der Pylorusanteil des Magens ist wie bei allen Myrmecophagen sehr stark<br />

bemuskelt. In mehreren Exemplaren <strong>von</strong> Dasypus hybridus wurde an der<br />

grossen Kurvatur des Magens eine Einziehung gef<strong>und</strong>en, welche den Magen<br />

fast zweilappig erscheinen liess (Cuba-Caparó, 1979). Die Magenkapazität<br />

<strong>von</strong> Neunbinden-<strong>Gürteltieren</strong> ist mit 150cm 3 beträchtlich (Palermo, 1984).<br />

2.9.4.6 Geschlechtsorgane<br />

Der Uterus <strong>von</strong> D.novemcinctus, D.hybridus, T.tricinctus <strong>und</strong> T.matacus<br />

ähnelt in seiner Form demjenigen der Primaten. Er ist als trapezförmiger<br />

Uterus simplex ausgebildet <strong>und</strong> ist nach mehreren Geburten auch im nicht<br />

trächtigen Zustand stark vergrössert (Newman <strong>und</strong> Patterson, 1910;<br />

Galbreath, 1985). Bei C.truncatus, Ch.villosus, Ch.vellerosus, E.sexcinctus,<br />

C.centralis <strong>und</strong> C.chacoensis ist ein Uterus bicornis ausgebildet (Galbreath,<br />

1985; Scillato-Yané et al., 1999). Bei den anderen Gürteltier-Arten wurde die<br />

Uterusform nicht untersucht. Möglicherweise haben alle Gürteltiere einen<br />

“funktionellen Uterus simplex”. Diese Vermutung basiert auf der Tatsache,<br />

dass die Embryonen <strong>von</strong> Ch.villosus typischerweise im Uteruskörper <strong>und</strong><br />

nicht in den Hörnern liegen (Newman <strong>und</strong> Patterson, 1910; Galbreath, 1985).<br />

Ein Uterushals kann bei keiner Art unterschieden werden (Scillato-Yané et al.,<br />

1999). Alle untersuchten Gürteltier-Arten ausser T.matacus <strong>und</strong> vermutlich<br />

C.truncatus weisen einen Sinus urogenitalis auf (Talmage <strong>und</strong> Buchanan,<br />

1954; Haynes <strong>und</strong> Enders, 1961; P.Cetica, pers. Mitt.). Bei T.matacus ist eine<br />

echte Vagina ausgebildet; die Ergebnisse der histologischen Untersuchung<br />

<strong>von</strong> C.truncatus sind noch ausstehend (P.Cetica, pers. Mitt.).<br />

Weibliche Exemplare <strong>von</strong> C.truncatus sind nur bei genauer Betrachtung <strong>von</strong><br />

männlichen Tieren zu unterscheiden, da die stark ausgebildete Vulva einem<br />

Präputium ähnlich sieht. Vermutlich hat sich diese Verlängerung der Vulva<br />

entwickelt, weil der Beckenschild bei dieser Art die Kopulation behindert<br />

(Minoprio, 1945).

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