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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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112 <strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

zu halten. Auch bei der gemeinsamen <strong>Haltung</strong> verschiedener Gürteltier-Arten<br />

ist Vorsicht angebracht: Die kräftigen Ch.villosus werden z.B. D.novemcinctus<br />

oder Ch.vellerosus aus ihrem Revier zu vertreiben versuchen <strong>und</strong> können<br />

ihnen dabei schwere Verletzungen zufügen (eig. Beob.).<br />

3.3.8 Laborhaltung<br />

Dasypus novemcinctus wird i.d.R. in Zwingern, Ställen, Gehegen,<br />

H<strong>und</strong>etransportkisten, Sperrholzboxen oder Aussenställen gehalten. Als<br />

Gr<strong>und</strong>einheit dient eine robuste Einrichtung, welche dem ständigen Graben<br />

<strong>und</strong> den kräftigen Klauen standhält. In Innengehegen sind die Tiere einzeln,<br />

höchstens zu zweit oder zu dritt untergebracht. Die Grösse dieser Gehege<br />

variiert <strong>von</strong> 1m 2 bis 6m 2 für drei ausgewachsene Tiere. Harte Böden sind mit<br />

mindestens 5cm weicher Einstreu, z.B. Papierschnitzel oder Heu, bedeckt.<br />

Von unbedeckten Gitterböden wird wegen der Verletzungsgefahr abgeraten.<br />

Eine konstante Raumtemperatur zwischen 24 bis 27ºC ist ideal. Bei<br />

niedrigeren Temperaturen muss genügend Einstreu zur Verfügung stehen,<br />

damit sich die Gürteltiere eingraben können. Als Nistbox dienen Fässer oder<br />

Abtrennungen mit L-förmigem Eingang. Teilweise werden die Tiere an eine<br />

mit 2.5 bis 5cm Sand oder Maiskolbenhäcksel eingestreute<br />

Versäuberungsbox gewöhnt. Zweimal pro Woche wird die Einstreu erneuert,<br />

einmal wöchentlich das ganze Gehege gereinigt <strong>und</strong> desinfiziert (nach<br />

Burchfield et al., 1976; D'Addamio et al., 1977; Billingham <strong>und</strong> Neaves, 1980;<br />

Kazda, 1981; Storrs, 1987; Truman <strong>und</strong> Sanchez, 1993).<br />

In Venezuela wurden jeweils vier bis sechs Dasypus sabanicola in 1.5 x 1.5m<br />

grossen Gehegen aus Holz untergebracht (Ulrich et al., 1976). In einem<br />

anderen Labor stand vier bis sechs Tieren ein 3 x 6m grosses Offengehege<br />

mit hohem Gras <strong>und</strong> Wasser zur Verfügung (Pacheco <strong>und</strong> Naranjo, 1978).<br />

In einem Labor in Argentinien lebt Dasypus hybridus in einem 6 x 2m grossen<br />

Stall, welcher Betonböden <strong>und</strong> -wände aufweist. Ein Drittel da<strong>von</strong> ist <strong>von</strong><br />

einem Dach bedeckt <strong>und</strong> enthält ein Nest <strong>und</strong> eine Schlafbox aus<br />

Backsteinen (1m 3 ) mit L-förmigem Eingang <strong>von</strong> 20cm Höhe. Ein Tor führt zum<br />

offenen, nur mit einem Gitter bedeckten Teil des Geheges (Carmanchahi et<br />

al., 1997).

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