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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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<strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

angewiesen zu sein; in den Zoo- <strong>und</strong> Laborhaltungen, welche die Nahrung<br />

ihrer Braunhaar-Gürteltiere nicht supplementieren, sind bis anhin noch keine<br />

Koagulationsstörungen aufgetreten (aus der Umfrage).<br />

Die Angabe der zu verabreichenden Dosis ist schwierig, da diese <strong>von</strong> der<br />

Gürteltier-Art, der Futterzusammensetzung <strong>und</strong> individuellen Faktoren<br />

abhängt. Es liegen weder Studien über die intestinale Absorption der oft<br />

peroral verabreichten injizierbaren Vitaminpräparate noch über die toxische<br />

Grenze <strong>von</strong> Vitamin K bei <strong>Gürteltieren</strong> vor. In den meisten Zoos basiert die<br />

Dosis deshalb auf Erfahrungswerten. Im Bronx Zoo werden beispielsweise<br />

jedem Tier pro Tag 0.5 bis 0.6g Vitamin K mit dem Futter verabreicht. Dies<br />

enspricht einer Menadion-Menge <strong>von</strong> 8.8 bis 10.6mg (Nidasio <strong>und</strong> Graffam,<br />

1999). Der Toronto Zoo empfiehlt die tägliche Gabe <strong>von</strong> 500mg Vitamin K<br />

(E.Valdes, pers. Mitt.). Nicht zu vergessen ist die Kontrolle des Verhältnisses<br />

<strong>von</strong> Vitamin K zu anderen fettlöslichen Vitaminen im Futter, da jedes da<strong>von</strong><br />

einen antagonistischen Einfluss auf die Absorption der anderen haben kann<br />

(Nidasio <strong>und</strong> Graffam, 1999).<br />

3.5 Klinische Werte <strong>und</strong> Hämatologie<br />

Zur Herz- <strong>und</strong> Atemfrequenz <strong>von</strong> <strong>Gürteltieren</strong> liegen nur sehr wenige Daten<br />

vor. Bei D.novemcinctus soll ein signifikanter Unterschied in der Herzfrequenz<br />

<strong>von</strong> Männchen <strong>und</strong> Weibchen feststellbar sein; die <strong>von</strong> Burns <strong>und</strong> Waldrip<br />

(1971) gemessenen Durchschnittswerte betrugen 126/min bzw. 84/min.<br />

Fournier-Chambrillon et al. (2000) konnten hingegen keine geschlechtsspezifischen<br />

Unterschiede messen. Die Atemfrequenz <strong>von</strong> 30-40/min steigert<br />

sich bei hohen Aussentemperaturen bis auf 180/min.<br />

Bei Ch.villosus beträgt die durchschnittliche Herzfrequenz 116/min. Die Ruhe-<br />

Atemfrequenz <strong>von</strong> 40/min erhöht sich bei Stress bis auf 160/min (eig. Beob.).<br />

Die Hämatologie- <strong>und</strong> Blutchemiewerte sind in Tabelle 5 <strong>und</strong> Tabelle 6<br />

zusammengestellt. Alle Daten geben den Mittelwert ± die Standardabweichung<br />

wieder.<br />

Bei Ch.villosus ist die sehr rasche Blutkoagulation auffällig (eig. Beob.).<br />

Gemäss Lewis <strong>und</strong> Doyle (1964) variiert die Blutplättchengrösse stark.<br />

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