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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

kleinerer Arten Schalen, Körbe oder “charangos”, traditionelle<br />

Saiteninstrumente, geformt werden. Die Schwänze <strong>von</strong> Riesengürteltieren<br />

dienen den Indios als Megaphone, solche kleinerer Arten können zu<br />

Messergriffen oder Behältern verarbeitet werden. In der traditionellen Medizin<br />

findet der Panzer in gemahlener Form Anwendung bei Verletzungen. Das Fett<br />

wird bei Muskel- <strong>und</strong> Gelenkbeschwerden eingerieben <strong>und</strong> die Einnahme <strong>von</strong><br />

gemahlenem Gürteltierknochen soll bei Nierensteinen Linderung verschaffen<br />

(Carter, 1983; Palermo, 1984).<br />

Oftmals wird das Gürteltier als Schädling bezeichnet. Einerseits stellen die<br />

Erdhöhlen eine Gefahr für weidende Pferde <strong>und</strong> Kühe dar, welche einbrechen<br />

<strong>und</strong> sich verletzen können, wenn sie die Eingänge dieser Baue übersehen.<br />

Andererseits entstehen durch grabende <strong>und</strong> fressende Tiere Verluste bei<br />

Plantagen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass Gürteltiere<br />

schädliche Insekten <strong>und</strong> giftige Schlangen vernichten <strong>und</strong> somit den Farmern<br />

auch <strong>von</strong> Nutzen sein können (Walker, 1975).<br />

2.3 Wissenschaftliche <strong>und</strong> umgangssprachliche Namen<br />

Der Ursprung des wissenschaftlichen Namens “Dasypus” liegt im<br />

griechischen Wort “dasypodis”, wörtlich übersetzt “Schildkröten-Hase”. Dies<br />

ist wiederum eine Übersetzung der aztekischen Bezeichnung “Azotochtli”.<br />

Linnaeus fand den durch den Conquistador Hernandez überlieferten<br />

aztekischen Namen unakzeptabel für eine “Latinisierung” <strong>und</strong> übersetzte<br />

dessen Bedeutung “Schildkröten-Hase” stattdessen ins Griechische (Thomas,<br />

1911; Anderson <strong>und</strong> Benirschke, 1966).<br />

Die Tabelle 1 ist als Übersicht über die geläufigsten deutschen, englischen<br />

<strong>und</strong> spanischen Bezeichnungen der heute noch vorkommenden<br />

Gürteltierarten zu verstehen <strong>und</strong> erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Grosse lokale Unterschiede in der umgangssprachlichen Benennung können<br />

Anlass <strong>von</strong> Verwechslungen sein. Als Beispiel sei der spanische Name<br />

“peludo” erwähnt, welcher in Uruguay für Euphractus sexcinctus, in<br />

Argentinien jedoch für Chaetophractus villosus verwendet wird. Zur<br />

Unterscheidung der Arten siehe Kapitel “Identifikation”.

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