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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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132 <strong>Haltung</strong> in Menschenobhut<br />

3.6.2 Trächtigkeitsuntersuchung<br />

Chaetophractus villosus: Die Erkennung einer Trächtigkeit ist nicht einfach.<br />

Wegen der Überlagerung durch den knöchernen Panzer erwies sich die<br />

Diagnose mittels Röntgenaufnahmen als unzuverlässige Methode.<br />

Regelmässige Gewichtskontrollen oder eine Ultraschalluntersuchung sind<br />

mögliche Alternativen (Sassaroli, 1996). Mehrere Faktoren weisen auf eine<br />

nahende Geburt hin: Ein bis drei Wochen vor Ende der Trächtigkeit weisen<br />

die Weibchen ein r<strong>und</strong>es, volles Abdomen auf, <strong>und</strong> die Zitzen werden<br />

prominent. Kurz vor der Geburt erreichen sie ihr höchstes Gewicht <strong>und</strong><br />

werden hyperaktiv (Roberts et al., 1982). Allerdings ist anzumerken, dass<br />

andere Forscher trotz täglicher Untersuchung <strong>und</strong> Gewichtsbestimmung keine<br />

Anzeichen einer Trächtigkeit festgestellt haben <strong>und</strong> <strong>von</strong> der plötzlichen<br />

Anwesenheit der Neugeborenen überrascht waren (Encke, 1965).<br />

Im Gegensatz zu Ch.villosus zeigt Euphractus sexcinctus vor der Geburt<br />

eine auffallende Trägheit. Zusammen mit den anschwellenden Zitzen <strong>und</strong><br />

einer eventuellen Kolostrum-Sekretion soll dies ein leicht erkennbares<br />

Anzeichen einer Trächtigkeit sein (Gucwinska, 1971).<br />

Trächtige Dasypus novemcinctus zeigen eine Gewichtszunahme <strong>von</strong> bis zu<br />

1kg. Gegen Ende der Trächtigkeit wird das Abdomen birnenförmig. Eine<br />

deutliche Reduktion der Aktivität <strong>und</strong> das vermehrte Schlafen können weitere<br />

Hinweise auf eine nahende Geburt sein. Auch sind die Bewegungen der<br />

Feten abdominal zu palpieren (S.McPhee, pers. Mitt.).<br />

Eine rektale digitale Erkennung einer Trächtigkeit soll bei D.novemcinctus<br />

schon 100 Tage vor der Geburt möglich sein (D'Addamio et al., 1977). Bei<br />

trächtigen Tieren wird das bei nichtträchtigen tastbare, 2 bis 3 cm grosse,<br />

feste Uterusstückchen (“nubbin”) nicht mehr gespürt (Marin-Padilla <strong>und</strong><br />

Benirschke, 1963). Allerdings kann sich der Uterus auch im nichtträchtigen<br />

Zustand nach kranial verlagern <strong>und</strong> aus diesem Gr<strong>und</strong> nicht palpierbar sein.<br />

Die Bestimmung des Serum-Progesterons stellt eine zuverlässige, aber<br />

aufwendige Alternative dar (Herbst <strong>und</strong> Redford, 1991). Der<br />

Progesteronspiegel trächtiger Neunbinden-Gürteltiere ist höher als bei den

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