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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

Die gemeinsame Amnionhöhle bleibt als kleine Blase bestehen. Jeder<br />

Embryo entwickelt sich in einer eigenen Amnionblase, welche über einen<br />

Verbindungskanal mit dem gemeinsamen Amnion verb<strong>und</strong>en ist. Mit dem<br />

Wachstum der Embryonen <strong>und</strong> ihrer Hüllen werden diese Verbindungen zu<br />

langen, schlauchförmigen Kanälen. Die gemeinsame Amnionblase wird<br />

verdrängt <strong>und</strong> atrophiert mit der Zeit. Die Amnionhöhlen der Embryonen sind<br />

nun unabhängig <strong>von</strong>einander, bis sie sich durch ihre Grössenzunahme<br />

berühren <strong>und</strong> endlich fusionieren. Die weitere Entwicklung der Embryonen<br />

gleicht derjenigen anderer Säuger.<br />

Zu Beginn verbindet der Ektoplazentarkonus oder Träger das Trophoblast mit<br />

der Uterusschleimhaut. Er kann als primitive Plazenta angesehen werden, hat<br />

jedoch mehr adhäsiven als nutritiven Charakter. Die endgültige oder<br />

sek<strong>und</strong>äre Plazenta entsteht an derselben Stelle wie der Träger durch<br />

Aussprossung <strong>von</strong> Villi, welche zentral aus mesodermalen Zellen <strong>und</strong><br />

peripher aus Träger-Zellen bestehen (Newman <strong>und</strong> Patterson, 1910). An der<br />

Spitze dieser Zotten proliferieren Cytotrophoblastzellen, welche den<br />

syncytialen Trophoblast bilden <strong>und</strong> das Wachstum der Zotten in die venösen<br />

Sinus des Uteruskörpers hinein steuern (Enders <strong>und</strong> Welsh, 1993). Die Zotten<br />

am Übergang zwischen Träger <strong>und</strong> Dottersack <strong>und</strong> um den Nabelstrang<br />

werden vergrössert, während ihr Wachstum an anderen Stellen, z.B. zentral,<br />

eingestellt wird. Die Plazentarregionen der einzelnen Embryonen dehnen sich<br />

so weit aus, dass ihre Grenzregionen einander berühren oder gar überlappen.<br />

Es ist umstritten, ob Anastomosen zwischen den Plazentarregionen bestehen,<br />

d.h. eine gemeinsame Plazenta gebildet wird, oder die vier Feten unabhängig<br />

<strong>von</strong>einander ernährt werden. Während Merani (in Scillato-Yané et al., 1999)<br />

Hinweise auf eine gemeinsame Durchblutung gef<strong>und</strong>en haben will,<br />

scheiterten die Versuche <strong>von</strong> Benirschke (1961, unpubliziert, zitiert in<br />

Anderson <strong>und</strong> Benirschke, 1962) <strong>und</strong> Newman (1917), eine solche<br />

nachzuweisen.<br />

Die Nabelschnur erreicht 18 bis 20cm Länge <strong>und</strong> weist einen Durchmesser<br />

<strong>von</strong> 1cm auf. Sie enthält zwei Nabelarterien <strong>und</strong> zwei Venen (Benirschke et<br />

al., 1964).

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