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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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Allgemeine Informationen<br />

Tiefe <strong>von</strong> 51cm auf einem Niveau, bei welchem Schwankungen der<br />

Umgebungstemperatur keinen Unterschied in der Erdtemperatur bewirkten<br />

(Greegor, 1985). Ein Tier benutzt mehrere Baue innerhalb seines mindestens<br />

3.4ha grossen Reviers (Clark, 1951; Redford <strong>und</strong> Eisenberg, 1992). Ein<br />

während fünf Tagen beobachtetes Weisshaar-Gürteltier grub in dieser Zeit 19<br />

Baue <strong>und</strong> kehrte in 3 Nächten zum selben “Heimbau” zurück. Im Gegensatz<br />

zu Dasypus sp. kleidet Chaetophractus vellerosus seinen Bau nicht mit<br />

Nistmaterial aus (Greegor, 1985).<br />

Der Eingang zum Bau eines Chaetophractus villosus ist seiner Körperform<br />

entsprechend ellipsoid <strong>und</strong> in offenem Gelände gut zu sehen. Mit Vorliebe<br />

werden die Baue in etwas erhöhten Zonen angelegt (Abba et al., 1999).<br />

Häufig liegen mehrere nicht kommunizierende Baue nebeneinander (eig.<br />

Beob.). Eine Anhäufung <strong>von</strong> Bauen <strong>von</strong> Ch.villosus wird um Kadaver<br />

gef<strong>und</strong>en; eine solche wurde auch unter einem Nussbaum beobachtet<br />

(G.Lemus, pers. Mitt.). Ausserdem können mehrere nicht verwandte Tiere<br />

einen “Gemeinschaftsbau“ bewohnen, welcher eine grössere Schlafkammer<br />

aufweist. Bewohnte Baue sind am verschlossenen Eingang zu erkennen<br />

(W.Correa, pers. Mitt.). Die meisten Gänge weisen Verzweigungen auf. Die<br />

Kammer am Ende des Gangs kann wie bei Dasypus pflanzliches Material<br />

enthalten (Abba et al., 1999).<br />

Chlamyphorus truncatus beginnt mit der Nasenspitze zu graben <strong>und</strong> fährt<br />

dann mit den kräftigen Vordergliedmassen fort. Mit den Hintergliedmassen<br />

wird der Sand zur Seite <strong>und</strong> nach hinten gescharrt; zur Unterstützung der<br />

Vordergliedmassen können die Hinterbeine auch zum Graben eingesetzt<br />

werden. Der Beckenschild dient als Schutzwall, damit die abgetragene Erde<br />

nicht in die entstehende Höhle zurückfällt. Wenn das Tier sich bedroht fühlt,<br />

setzt es ihn als Schutzschild ein, um den Eingang zum Bau zu versperren.<br />

Minoprio (1945) unterscheidet drei Typen <strong>von</strong> Höhlen:<br />

1) eine kleine, die nur als vorübergehendes Versteck dient;<br />

2) eine galerieartige mit einem Ein- <strong>und</strong> einem Ausgang, welche im<br />

Mittelstück <strong>von</strong> lockerem, beim Graben anfallendem Sand ausgefüllt ist;

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