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Biologie und Haltung von Gürteltieren (Dasypodidae)

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2.10.6 Immunologie<br />

Allgemeine Informationen<br />

Gemäss Sasiain et al. (1977) sind auf den Lymphozyten <strong>von</strong> Chaetophractus<br />

villosus, Dasypus hybridus <strong>und</strong> Zaedyus pichiy keine Rezeptoren für die Fc-<br />

Segmente <strong>von</strong> Immunglobulinen vorhanden.<br />

Auch wenn das lymphoretikuläre System morphologisch normal ausgebildet<br />

ist, scheint das phagozytotische System bei <strong>Gürteltieren</strong> nur suboptimal zu<br />

funktionieren. Die zelluläre Antwort könnte durch die tiefe Körpertemperatur<br />

unterdrückt sein, indem die intrazellulären Enzyme weniger effizient arbeiten<br />

als bei Tieren mit höherer Temperatur, oder aber die Opsonine <strong>von</strong><br />

<strong>Gürteltieren</strong> sind insuffizient (Wicher et al., 1983).<br />

2.10.7 Konzentrationskapazität der Nieren<br />

Der Wüstenbewohner Chaetophractus vellerosus ist gut an seine Umgebung<br />

adaptiert. Die Konzentrationskapazität seiner Nieren ist überdurchschnittlich<br />

gross, so dass diese Art auch in heissen, wasserarmen Gegenden überleben<br />

kann. Auch bei einer wasserreduzierten Diät oder Verfütterung <strong>von</strong><br />

dehydriertem Fleisch sind Weisshaargürteltiere im Gegensatz zu Dasypus<br />

novemcinctus in der Lage, ihren Wasserhaushalt konstant zu halten (Greegor,<br />

1975).<br />

2.11 Ernährung<br />

Die Ernährung der Gürteltiere variiert stark zwischen den Arten <strong>und</strong> ist <strong>von</strong><br />

der Jahreszeit, d.h. <strong>von</strong> der Verfügbarkeit der Nahrungsmittel abhängig.<br />

Einerseits sind die Reproduktionszyklen <strong>von</strong> Insekten zu berücksichtigen, d.h.<br />

nicht zu jeder Jahreszeit sind alle ihre Entwicklungsstadien vorhanden.<br />

Andererseits hat die Temperatur einen entscheidenden Einfluss auf die<br />

Aktivität <strong>von</strong> vielen Kleintieren, so dass diese im Winter durch verminderte<br />

Fluchtreaktionen einfacher einzufangen sind. Als Beispiel seien Eidechsen<br />

genannt, welche bei Kälte eine Torpidität zeigen (Wirtz et al., 1985). Dasypus-<br />

Arten gehen vor allem an der Erdoberfläche auf Futtersuche, andere wie<br />

Chlamyphorus truncatus haben sich an die unterirdische Lebensweise <strong>und</strong><br />

Futtersuche adaptiert.<br />

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