Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ
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Abb. 3: Tiefenprofil einer Referenzprobe, die mit einer bekanntem 13 C-Dosis<br />
implantiert wurde. Die Fläche unter der 13 C-Kurve und der 13 C-Fluss des<br />
Partikelbeschleunigers wird für die Kalibrierung von Kohlenstoff in Olivin<br />
verwendet. 12 C wurde bestimmt, um eine Korrektur für die vorhandene Oberflächenkontamination<br />
durchführen zu können.<br />
An example of a SIMS depth profile measured on a reference material<br />
implanted with a known dose of 13 C. The required calibration of the relative<br />
sensitivity factor for carbon in olivine can be calculated from the area<br />
under the 13 C curve and the known dose of 13 C. The 12 C isotope is used to<br />
correct for the presence of surficial carbon contamination on the sample.<br />
ten einmal ab. Tatsächlich haben Untersuchungen an Karbonaten,<br />
die in Höchstdruckapparaturen synthetisiert worden<br />
sind gezeigt, dass diese bei sehr hohen Drucken stabil<br />
sein können, dass sie aber bei Druckentlastung schnell<br />
instabil werden und CO 2 freisetzen können.<br />
Bestimmung von Kristallwasser<br />
Die richtige und reproduzierbare mikroanalytische Bestimmung<br />
von Kristallwasser im Bereich von wenigen µg/g<br />
ist schon seit langem eine große analytische Herausforderung<br />
in den Geowissenschaften, ohne dass bisher allseits<br />
befriedigende Lösungen gefunden wurden (Koga et al,<br />
2003, Kurosawa et al., 1997, Deloule et al, 1995). Sehr<br />
viele Untersuchungen konzentrieren sich auf die infrarotspektroskopische<br />
Bestimmung von Kristallwasser in nominell<br />
wasserfreien Silikaten, um Hinweise zur P-T-Abhängigkeit<br />
und zum Mechanismus des Einbaus von Wasser in<br />
das Kristallgitter zu erhalten. Da SIMS die Möglichkeit der<br />
Bestimmung von geringsten Wasserstoffgehalten bietet,<br />
kann man damit Kristallwasser bzw. OH – -Gruppen im<br />
Mikromaßstab direkt bestimmen. Das Ziel unserer Untersuchungen<br />
bestand darin, einerseits durch Gerätemodifikationen<br />
einen minimalen 1 H-Sekundärionenuntergrund<br />
zu erreichen und andererseits die analytischen Messbedingungen<br />
zu optimieren, um niedrigste Nachweisgrenzen<br />
für H 2O zu erreichen. Gleichzeitig sollten aber auch reproduzierbare,<br />
quantitative Analysen im Bereich < 50 µg/g<br />
routinemäßig möglich sein. In einem ersten Schritt konzentrierten<br />
wir uns dabei auf die Bestimmung der Wasserstoffkonzentration<br />
mittels 16 O – -Primärionen, im Anschluss<br />
daran sollte auch die Anregung mit 133 Cs + -Primärionen<br />
optimiert werden (Rhede und Wiedenbeck, 2006).<br />
Die an der CAMECA ims 6f serienmäßig<br />
vorhandene Probenschleuse besitzt nur<br />
zwei Probenpositionen, so dass während<br />
der Messung ein Probenhalter in der Vorvakuumschleuse<br />
und maximal ein zweiter<br />
in der Messkammer positioniert werden<br />
kann. Da aber in der Regel mehrere<br />
Probenwechsel am Tag erforderlich sind,<br />
können die Proben vor einer Messung nur<br />
eine sehr begrenzte Zeit im Vorvakuum<br />
entgasen, bevor sie in die Messkammer<br />
eingeschleust werden. Das dadurch bedingte<br />
„schlechte“ Vakuum (mit einem<br />
Druck von im Bereich von 10 –5 Pa) in der<br />
Probenschleuse „verschlechtert“ beim<br />
Probenwechsel auch das Vakuum in der<br />
Messkammer erheblich, wodurch der<br />
Signaluntergrund für Wasserstoff stark<br />
ansteigt. Verbesserungen konnten hier<br />
nur durch umfangreiche konstruktive<br />
Änderungen erreicht werden, die wir selber<br />
durchgeführt haben. Dazu war es notwendig,<br />
eine relativ große Probenvorratskammer<br />
zu entwickeln, die ständig<br />
evakuiert bleibt. Der Probenwechsel sollte<br />
über eine kleinere Vorschleuse erfolgen,<br />
die dann sehr rasch auf UHV abgepumpt<br />
werden kann (Abb. 4). Zusätzlich<br />
zur Möglichkeit, mehrere Proben über Tage zu lagern und<br />
zu entgasen, sollten auch häufig verwendete Referenzproben<br />
dauerhaft in der Probenvorratskammer verbleiben<br />
können. Eine solche Kammer mit 12 Probenpositionen<br />
wurde als optimale Größe angesehen und in den <strong>GFZ</strong>-<br />
Werkstätten konstruiert. Sie besteht aus einem 16-Positionenkarussel,<br />
das auf einer UHV-Drehdurchführung<br />
montiert ist, deren Achse parallel zur Probentransportrichtung<br />
zeigt. Das Karussell besteht aus vier identischen<br />
Cu-Blöcken, die jeweils drei Probenhalter aufnehmen<br />
können. Jede vierte Position auf dem Karussell ist nicht<br />
belegt, um mittels einer Transportstange den Probenwechsel<br />
in die Messkammer zu ermöglichen. Zur Reduzierung<br />
der Entwicklungskosten wurde die serienmäßige<br />
vorhandene Transportstange an ihrem ursprünglichen<br />
Platz belassen und die 2-Positionenkammer von CAMECA<br />
als Vorschleuse weiter verwendet. Eine zusätzliche Transportstange<br />
verbindet nun die Vorschleuse mit der Probenvorratskammer.<br />
Des weiteren wurden in der Vorratskammer<br />
und der Vorschleuse IR-Heizlampen und Thermoelemente<br />
integriert, um Proben individuell heizen und deren<br />
Temperatur in-situ messen zu können. Ein speziell entwickelter<br />
Cu-Tank für flüssigen Stickstoff zur Kühlung der<br />
Proben in der Vorratskammer vervollständigt heute den<br />
Geräteumbau.<br />
Der Einsatz eines mit flüssigem Stickstoff gekühlten Probentisches<br />
(Wiedenbeck et al., <strong>2004</strong>) sollte einerseits den<br />
1 H-Sekundärionenuntergrund verringern und andererseits<br />
die Untersuchung von Flüssigkeitseinschlüssen ermöglichen.<br />
Außerdem wurde durch die Reduzierung der Probenentgasung<br />
eine Verbesserung der Vakuumbedingungen<br />
in unmittelbarer Nähe der Sekundärionenentstehung<br />
<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />
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