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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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für alle geologischen Erscheinungsformen der Erdoberfläche<br />

verantwortlich sind. Daher kann der Lithosphäre in<br />

der Plattentektonik eine bedeutend wichtigere Rolle zugesprochen<br />

werden als der Erdkruste.<br />

Abb. 2.49: Links: Ausbreitung der primären seismischen<br />

Wellen beim Sumatra-Beben am 26.12.<strong>2004</strong> nach Bruchbeginn<br />

um 00:58:50 UTC und ihre Registrierung an Stationen<br />

des GEVN (GEOFON Extended Virtual Network).<br />

Rechts: Vergleich der Veröffentlichungszeiten von automatischen<br />

und manuellen Erdbebenmeldungen verschiedener<br />

Institutionen im Internet.<br />

Left: Propagation of primary seismic waves of the Sumatra<br />

Earthquake after the rupture start at 26.12.<strong>2004</strong>,<br />

Abb. 2.48: Foto des KTB Bohrturms (Foto: <strong>GFZ</strong><br />

Asch).<br />

Photo of the KTB drilling derrick.<br />

Direkte seismische Beobachtungen der Lithosphäre mit<br />

hoher Auflösung sind allerdings schwierig. Als Oberkante<br />

einer Zone relativ niedriger Geschwindigkeit (Asthenosphäre)<br />

kann die LAB nur schlecht mit der Weitwinkel-<br />

Technik beobachtet werden, eine sehr erfolgreiche Technik<br />

zur Untersuchung der Kruste-Mantel-Grenze. Gutenberg<br />

(1954) schloss aus der Beobachtung von Raumwellen<br />

auf die Existenz einer Zone erniedrigter Geschwindigkeit<br />

im oberen Erdmantel. Die entsprechende seismische<br />

Diskontinuität wurde nach ihm Gutenberg-Diskontinuität<br />

benannt, die oft mit der LAB gleichgesetzt wird.<br />

Die meisten Beobachtungen der Lithosphäre wurden aber<br />

aus der Dispersion von Oberflächenwellen gewonnen. Wegen<br />

der niedrigen Auflösung der Oberflächenwellen lässt<br />

sich die LAB nur als eine breite Übergangszone abbilden,<br />

und ihre genaue Tiefe ist schwierig zu bestimmen. Ein wesentliches<br />

Ergebnis der Oberflächenwellenstudien ist eine<br />

größere Mächtigkeit der Lithosphäre unter Kontinenten<br />

als unter Ozeanen (Gung et al. 2003). Die Mächtigkeit der<br />

Lithosphäre variiert von wenigen Kilometern an den<br />

mittelozeanischen Rücken bis zu 200 km unter alten kontinentalen<br />

Schilden und beträgt im globalen Mittel etwa<br />

80 bis 100 km.<br />

In den letzten Jahren ist die S Receiver Function (SRF)<br />

Technik entwickelt worden (Farra and Vinnik, 2000; Li<br />

et al., <strong>2004</strong>; Yuan et al., 2006), die benutzt werden kann,<br />

um die LAB mit hoher Auflösung zu beobachten. Die SRF<br />

Technik analysiert S-zu-P konvertierte Wellen, die an den<br />

seismischen Diskontinuitäten unter einer Station erzeugt<br />

werden. Sie wurde aus der bekannten P Receiver Function<br />

(PRF) Methode entwickelt (Langston, 1977; Vinnik, 1977),<br />

Origin Time: 00:58:50 UTC Mw = 9.0<br />

Germany: <strong>GFZ</strong> 01:10:57 +12 min mb = 6.9<br />

Italy: INGV +16 min mb = 6.9<br />

Germany: LED +18 min mb = 7.1<br />

Switzerland: SED +19 min mb = 6.1<br />

Norway: NEWS +20 min mb = 5.5<br />

NOR +22 min mb = 6.3<br />

France: RNS +31 min mb = 6.4<br />

Slovakia: BRA +32 min mb = 6.6<br />

Europe/<br />

ORFEUS: ODC +65 min mb = 7.3<br />

France: LDG +731 min mb = 5.9<br />

International Centres<br />

(Manual Analysis)<br />

USA: NEIC +79 min Ms = 8.5<br />

Europe/EMSC: EMSC +97 min Mw = 8.9<br />

Pacific Tsunami Warning Center<br />

USA: PTWC +15 min Mw = 8.0<br />

00:58:50 UTC and their registration at stations of the GEVN (GEOFON Extended Virtual Network). Right: Comparison<br />

of publication times of automatic and manual earthquake alerts issued by different institutions in the Internet.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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