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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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232<br />

Abb. 2.27: DEPAS Landstation. Links: Datenlogger<br />

(Earthdata), rechts: Seismometer (GURALP 60s).<br />

DEPAS land-station. Left:Data-logger (Earthdata), right:<br />

Seismometer (GURALP 60s).<br />

tern (OBS) am AWI und 65 Landstationen<br />

am <strong>GFZ</strong> ermöglichten – die Landkomponente<br />

von DEPAS soll im Endausbau<br />

100 Stationen umfassen. Am <strong>GFZ</strong> ist<br />

die Landkomponente von DEPAS technisch<br />

und logistisch in den geophysikalischen<br />

Gerätepool (GIPP) integriert. Im<br />

September <strong>2005</strong> erfolgte bereits der erste<br />

Einsatz von 45 Einheiten für ein amphibisches<br />

Projekt in der Ägäis. Für das Jahr<br />

2006 liegen bereits mehrere Anträge vor,<br />

so dass DEPAS bereits unmittelbar nach<br />

seiner Verfügbarkeit auf große Resonanz<br />

stößt.<br />

INKABA ye AFRICA<br />

Im Rahmen des INKABA ye AFRICA Programms<br />

wurden <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> umfangreiche<br />

geophysikalische Untersuchungen im Gebiet<br />

des Agulhas-Karoo Plateaus durchgeführt.<br />

Mit aktiven seismischen und magnetotellurischen<br />

Messungen werden detaillierte<br />

Informationen über die tektonischen<br />

Prozesse der letzten 3,5 Milliarden Jahre,<br />

insbesondere bezüglich des Akkretionsprozesses<br />

sowie des Aufbrechens des<br />

Superkontinents Gondwana gesammelt.<br />

So sind in mehreren Phasen im Laufe der<br />

Erdgeschichte Kontinentalmassen mit dem<br />

alten Kontinentalkern des Kaapvaal Kraton<br />

kollidiert und heute als Faltengürtel<br />

(Namaqua-Natal Mobile Belt und Cape<br />

Fold Belt) fest mit dem afrikanischen Kontinent<br />

verschweißt. Entlang einer solchen<br />

Kollisionszone befinden sich zwei geophysikalische<br />

Anomalien, die Beattie Magnetikanomalie<br />

(BMA) und der Southern<br />

Cape Conductive Belt (SCCB). Sie zählen<br />

mit über 1.000 km zu den längsten der Erde<br />

und setzen sich vermutlich sogar in Südamerika<br />

und in der Antarktis fort.<br />

Magnetotellurische Messungen<br />

Die BMA wurde schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts<br />

von Beattie (1909) entdeckt. Mehr als ein halbes<br />

Jahrhundert später schlossen van Zijl, de Beer und Gough<br />

(1982) aus Magnetometer-Arraymessungen auf die Existenz<br />

eines ca. 100 km breiten Leitfähigkeitsgürtels, der<br />

SCCB. Als Ursache für beide Anomalien wurde aufgrund<br />

der räumlichen Korrelation ein 30 km breiter und bis in<br />

den Erdmantel reichender Block serpentinisierter ozeanischer<br />

Kruste postuliert. Diese Interpretation findet sich in<br />

verschiedenen geologischen Querschnitten und in tektonischen<br />

Rekonstruktionen Gondwanas. Aus heutiger Sicht<br />

scheint diese Auslegung der Daten aber wenig gesichert,<br />

da die geringe Stationsdichte keine detaillierten strukturellen<br />

Aussagen zulässt und das Karoo-Becken mit seiner<br />

dicken Sedimentüberdeckung keine direkten geologischen<br />

Beobachtungen ermöglicht.<br />

Abb. 2.28: Lagekarte der 82 magnetotellurischen Messstationen (weiße<br />

Kreuze). Das 150 km lange Profil reicht von Prince Albert bis nach Fraserburg.<br />

Map of 82 magnetotelluric sites (white crosses) along a 150 km long profile<br />

from Prince Albert in the South to Fraserburg in the North. BMA: Beattie<br />

Magnetic Anomaly, SCCB: Southern Cape Conductive Belt.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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