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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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236<br />

ungewöhnlich große Länge und Sedimentdicke des Dead<br />

Sea Beckens kann mit 100 km Strike-slip Bewegung und<br />

einem dicken (20 bis 22 km, lokal bis 27 km) spröden Teil<br />

der kalten Lithosphäre unter dem Becken erklärt werden.<br />

Die Modellierung zeigt weiterhin eine Hebung der Moho<br />

von nicht mehr als 3 km unter schmalen (10 bis 15 km)<br />

Pull-appart Becken, wie dem Dead Sea Becken, welche<br />

in kalter Lithosphäre gebildet wurden. Es wurde ebenfalls<br />

gefolgert, dass sich ein Pull-appart Becken nur bilden<br />

kann, wenn eine mehrere Kilometer dicke Entkopplungszone<br />

zwischen der spröden Kruste und dem oberen Mantel<br />

existiert (siehe Abb. 2.33). Die Modellierung zeigt, dass<br />

dies für das Dead Sea Becken nicht der Fall sein würde,<br />

falls der Wärmefluss an der Oberfläche tatsächlich nur<br />

40 mW/m 2 beträgt. Dies könnte ein Hinweis darauf sein,<br />

dass der Oberflächenwärmefluss signifikant unterschätzt<br />

wurde (um 10 bis 20 mW/m 2 ), in Übereinstimmung mit<br />

kürzlich überarbeiteten Messungen in Jordanien (Förster<br />

et al, <strong>2004</strong>).<br />

Abb. 2.32: (a) Konzeptionelles Modell<br />

eines Pull-appart Beckens, das an einem<br />

Overstepping einer Transformstörung<br />

entsteht. (b) Modell Setup.<br />

(a) Conceptual model of a pull-apart<br />

basin formed at an overstepping of a<br />

transform fault. (b) Model setup.<br />

Das allgemeine Modell für ein Pullappart<br />

Becken (Abb. 2.32a, 2.33) wurde<br />

kürzlich für die DST angepasst (Petrunin<br />

und Sobolev, in Vorbereitung). In diesem<br />

vereinfachten 3-D Modell (Abb. 2.34)<br />

haben wir eine 2-D Struktur der Kruste<br />

und Temperatur in Konsistenz mit Resultaten<br />

aus dem DESERT Projekt (siehe<br />

Bericht 2002/<strong>2004</strong>) und ähnlich derjenigen<br />

in der Modellierungsstudie zum DST<br />

(Sobolev et al., <strong>2005</strong>a) angenommen. Zusätzlich<br />

nahmen wir an, dass sich an der<br />

nördlichen Modellgrenze eine Schwächezone<br />

befindet, deren Lage nicht mit<br />

der Spur jener Transformstörung übereinstimmt,<br />

welche im Modell ohne diese<br />

Zone erzeugt wird. Das Vorhandensein<br />

dieser schwachen Grenzzone zwingt die<br />

Verwerfung, nach links zu springen, mit<br />

der Konsequenz einer Strike-slip Verschiebung<br />

von 105 km, wie in Abb. 2.34<br />

dargestellt. Außer dieser implementierten<br />

Heterogenität am Rand der Modellbox<br />

wurden keine weiteren lokalisierten Heterogenitäten<br />

oder Verwerfungen vorgegeben.<br />

Abb. 2.34 zeigt, dass zwei Systeme von<br />

sich überlappenden Verwerfungen subparallel<br />

zur Strike-slip Richtung in der<br />

Modell-Lithosphäre entstehen. Eine Verwerfung<br />

zeichnet die Region mit minimaler<br />

Stärke der Lithosphäre nach (ohne<br />

vorgegebene schwache Grenzzone), und<br />

die andere führt die schwache Grenzzone innerhalb der<br />

Modellbox fort. Wo sich diese beiden größeren Verwerfungen<br />

überlappen, findet eine starke verwerfungs-parallele<br />

Extension statt, was zu einem Absenken der Kruste<br />

führt. Diese modellierte Struktur ist ähnlich derjenigen<br />

des Dead Sea Beckens, es ist jedoch klar, dass eine sehr<br />

viel höhere Auflösung im 3-D Modell erforderlich ist, um<br />

so wichtige Eigenschaften der Dead Sea Tektonik, wie beispielsweise<br />

transversale Verwerfungen innerhalb des Pullappart<br />

Beckens zu reproduzieren.<br />

Eine neue Sicht auf einen Hawaii Plume<br />

Die hawaiianischen Inseln sind das Ergebnis des produktivsten<br />

aktiven Mantel-Plumes – d. h. eines Aufstrombereichs<br />

heißen Magmas aus dem Tiefen Erdmantel – der<br />

bekannt ist. Sein Magmafluss wurde kürzlich auf etwa<br />

0,3 Kubikkilometer pro Jahr geschätzt. Eine so enorme<br />

Produktivität kann nicht ausschließlich durch erhöhte<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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