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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 1.78: Spektrale Varianten von Dachziegeln bedingt<br />

durch Alter und Beleuchtung.<br />

Spectral variations of tiles due to illumination and age.<br />

Grundlage bilden Hyperspektraldaten des flugzeuggetragenen<br />

HyMap-Sensors. Auf der Basis von sechs unterschiedlichen<br />

Bildszenen wurden mehrere zehntausend<br />

Beispielspektren gewonnen, die einen repräsentativen<br />

Querschnitt der spektralen Variationen von 43 verschiedenen<br />

urbanen Oberflächenmaterialien darstellen. Zur<br />

Identifizierung ist es zunächst notwenig, repräsentative<br />

Merkmale für die einzelnen Materialklassen zu definieren.<br />

Da dies von Hand kaum noch zu bewerkstelligen ist,<br />

werden die Spektren einer neu entwickelten computergestützten<br />

Analyse unterzogen. Dazu werden für jedes Einzelspektrum<br />

etwa 130.000 Merkmale (Formparameter)<br />

bestimmt, die eventuell zur Differenzierung der Klassen<br />

sinnvoll sind. Jedes Merkmal wird anschließend einzeln<br />

bewertet in wie weit es zwei Klassen trennt, wobei die<br />

besten zehn pro Merkmalstyp vermerkt werden. Gesucht<br />

Abb. 1.79: HyMap-Bildszene (Dresden) und automatisch identifizierte Dachmaterialien.<br />

HyMap image (Dresden) and automatically identified roof materials.<br />

werden jedoch die Merkmale, die eine optimale Trennung<br />

aller Materialien erlauben. Dazu werden in einer abschließenden<br />

Optimierung die 1.000 besten Merkmale bestimmt.<br />

Mit Hilfe eines ebenfalls neu entwickelten Klassifizierungssystems,<br />

dass die Verwendung einer unbegrenzten<br />

Merkmalsanzahl erlaubt, werden die verschiedenen Materialien<br />

in einem Bild identifiziert. Da Mischpixel eine<br />

spektrale Verwechslung durchaus noch möglich machen,<br />

werden die identifizierten Objekte einer räumlichen<br />

Formbewertung unterzogen.<br />

Abb. 1.79 zeigt das Ergebnis der automatischen Identifizierung<br />

verschiedener Dachmaterialien am Beispiel der<br />

Stadt Dresden. Eine abschließende spektrale Clusteranalyse<br />

der extrahierten Objektpixel liefert letztendlich die<br />

für die weitere Datenprozessierung notwendigen repräsentativen<br />

Endmember in Form der Clusterschwerpunkte.<br />

Mit diesem neuen Ansatz lassen sich nach ersten Tests<br />

mehr als 80 % der im Bild vorkommenden bedeutenden<br />

Endmember automatisch bestimmen. Mit dem Einsatz<br />

von Thermaldaten (ARES-Sensor) und der Integration von<br />

3D-Stadtmodellen sollen die Ergebnisse in Zukunft weiter<br />

verbessert werden.<br />

EnMAP – Environmental Monitoring and Analysis Program<br />

Der technische Fortschritt gestattet es heute, optische<br />

Satelliten mit einer großen Anzahl von Spektralkanälen<br />

zu realisieren. Diese so genannten „Hyperspektralsensoren“<br />

stehen für eine neue Ära in der satellitengestützten<br />

Erdbeobachtung und liefern ortsaufgelöste Signaturen der<br />

Erdoberfläche vom sichtbaren bis zum infraroten Spektralbereich.<br />

So lassen sich bisher unzugängliche Ökosys-<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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