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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 4.84: a) 3D Modell des Norwegischen Kontinentalrands, Blick auf die Basis Tertiär. b) Profil quer zum Kontinentalrand,<br />

das die komplexe interne Struktur der Kruste vom kontinentalen zum ozeanischen Bereich veranschaulicht.<br />

a) 3D model of the Norwegian continental margin, view on base Tertiary. b) Profile across the margin imaging the<br />

complex internal structure of the crust from the continental to the oceanic domain.<br />

dort vorkommender Kohlenwasserstoffsysteme machen<br />

zu können.<br />

Insbesondere können Änderungen der Temperatur- und<br />

Druckbedingungen dazu führen, dass Erdöl und Ergas<br />

nicht nur generiert, sondern auch umverteilt bzw. sogar<br />

freigesetzt wird, wodurch sich Rückkopplungsprozesse<br />

zur Klimaentwicklung ergeben können. In Zusammenarbeit<br />

mit den Universitäten von Oslo, Bergen und Amsterdam,<br />

sowie des Norwegischen Petroleum-Direktorats<br />

wurde ein dreidimensionales Strukturmodell einer Schlüsselregion<br />

des norwegischen Kontinentalrands, des Vøring-<br />

Beckens konstruiert. Hierzu waren eine Vielzahl geologischer<br />

und geophysikalischer Daten widerspruchsfrei zu<br />

integrieren, um die Strukturen dieses Kontinentalrands zu<br />

visualisieren. Das Modell ist einerseits die Basis für eine<br />

Strukturanalyse und gleichzeitig die Grundlage für verschiedene<br />

Modellierungansätze zur Rekonstruktion der<br />

Beckengeschichte.<br />

Modellierung der Genese, Migration und Freisetzung von<br />

Kohlenwasserstoffen in der Barentssee<br />

Dieser Aspekt des Projekts untersucht die Auswirkungen<br />

von tektonischer Hebung und postglazialen Ausgleichsbewegungen<br />

auf die Genese, Migration, Leckage und<br />

Sequestrierung von Treibhausgasen und den daraus resultierenden<br />

Einfluss auf das Erdklima im Känozoikum. Das<br />

dafür gewählte Untersuchungsgebiet, das Hammerfest-<br />

Becken in der südwestlichen Barentssee, war besonders<br />

stark von känozoischen Hebungen und damit verbundener<br />

Erosion betroffen, was zu einer Destabilisierung und<br />

möglicherweise Freisetzung von Kohlenwasserstoffen<br />

geführt hat. Die Studie wird somit nicht nur neue Erkenntnisse<br />

für die neuerdings wieder aufgenommene Erdölexploration<br />

in diesen arktischen Gebieten bringen, sondern<br />

auch mögliche Rückkopplungsprozesse zwischen Klimaentwicklung<br />

und der Freisetzung von Treibhausgasen<br />

sowie der Bildung und Freisetzung von Gashydraten aus<br />

fossilen Lagerstätten beleuchten. Erste Ergebnisse weisen<br />

darauf hin, dass die Hebung und damit verbundene Exhumierung<br />

des Hammerfest-Beckens in Zusammenhang mit<br />

den pleistozänen Vereisungen stattgefunden hat. Zurzeit<br />

werden verschiedene Eismodelle berücksichtigt, um die<br />

Druck- und Temperaturentwicklung und die daraus folgenden<br />

Phasenänderungen der Kohlenwasserstoffe des<br />

Snøhvit-Gasfelds zu rekonstruieren.<br />

Leben in „extremen“ Ablagerungsräumen<br />

Aufgrund der Bedeutung des Anteils der „Tiefen Biosphäre“<br />

an der Gesamtbiomasse der Erde, sind die rezenten<br />

mikrobiellen Prozesse von grundlegender Bedeutung<br />

für das Ökosystem Erde. Allerdings ist die Detektion und<br />

Charakterisierung von mikrobiellem Leben in marinen<br />

und terrestrischen tiefliegenden Lebensräumen immer<br />

noch eine Herausforderung. Obwohl in zahlreichen Studien<br />

in mehreren hundert bis tausend Metern Teufe Zellzahlen<br />

von 105 bis 106 Zellen/cm 3 nachgewiesen wurden<br />

(D’Hondt et al., <strong>2004</strong>; Parkes et al., 2000), ist eine genau-<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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