Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ
Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ
Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
420<br />
Zur Implementierung und Validierung der Diensteplattform<br />
wurden mehrere existierende Anwendungen mit<br />
definiertem Funktionsumfang ausgewählt, an Hand derer<br />
die Plattform inkrementell entstehen soll. Diese sind:<br />
• Weltdatenzentrum „Terra“. Zu realisierende Funktionen<br />
sind: Pflege von Inhalten z. B. Nutzungsbedingungen,<br />
Langzeitdatenarchiv mit Katalogdienst, Upund<br />
Download von Daten und Verweissicherung.<br />
• Muster-Projekt-Portal. Zu realisierende Funktionen<br />
sind: Pflege von Inhalten des Projekts, Katalogisierung,<br />
Speicherung und Archivierung von Daten, Kollaboration<br />
von Wissenschaftlern.<br />
• Datenmanagement Services. Zu realisierende Funktionen<br />
sind: Portal mit Nutzungsangeboten, Verzeichnissen,<br />
Statistiken.<br />
• Computing Services. Zu realisierende Funktionen<br />
sind: Portal mit Nutzungsangeboten, Software-Modulen,<br />
Nutzungsstatistiken.<br />
Die Realisierung der eScience-Plattform beinhaltet die<br />
Auswahl und Einführung eines Portal-Frameworks, über<br />
das Dienste und Projektportale unter einer einheitlichen<br />
Bedienoberfläche integriert werden. Für den Aufbau und<br />
die Pflege von Inhalten wird ein CMS installiert. Zur Verwaltung<br />
von textuellen Inhalten und strukturierten Daten<br />
dient ein Datenbankmanagementsystem (DBMS), das<br />
über Features zum Umgang mit Geodaten verfügt. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt liegt darin, Standardservices z. B.<br />
Map- und Katalogserver als Portlets verfügbar zu machen.<br />
Die Einführung der Software-Pakete Portal Server, CMS,<br />
Datenbankmanagement soll im Rahmen der oben genannten,<br />
konkreten Anwendungen erfolgen. Auf diese Weise<br />
wird ein Pool von Kompetenzen und von Software-Modulen<br />
erschlossen, der die nachhaltige Nutzung der entwickelten<br />
eScience-Plattform für ein zukunftsorientiertes<br />
Daten-, Informations- und Wissensmanagement sicherstellt.<br />
OSG-ICDP<br />
Seit 1998 werden geowissenschaftliche<br />
Forschungsprojekte sowohl finanziell als<br />
auch operativ vom Internationalen Forschungsbohrprogramm<br />
ICDP (International<br />
Continental Scientific Drilling Program)<br />
unterstützt und durchgeführt.<br />
Dabei ist das <strong>GFZ</strong> Potsdam die zentrale<br />
Schaltstelle dieses Programms, da es<br />
sowohl als Exekutiv-Agentur des ICDP<br />
agiert als auch durch die OSG (Operational<br />
Support Group) am <strong>GFZ</strong> die Bohrprojekte<br />
maßgeblich mitgestaltet. Die<br />
OSG führt wissenschaftlich-technische<br />
Planungen, Schulungen und Operationen<br />
durch, für die sie auch einen inzwischen<br />
umfangreichen Pool von bohrungsbegleitenden<br />
geophysikalischen Geräten<br />
und technischen Ausrüstungen einsetzt<br />
beziehungsweise zur Verfügung stellt. In<br />
den Jahren <strong>2004</strong> und <strong>2005</strong> wurde die bisher größte Anzahl<br />
von Projekten mit Unterstützung der OSG durchgeführt.<br />
Dazu gehören:<br />
• SAFOD Main Hole Phase 1 und 2, Kalifornien, USA<br />
• Lake Bosumtwi, Ghana<br />
• Chesapeake Bay, Virginia, USA<br />
• Lake Qinghai, China<br />
• Donghai CCSD, China<br />
• Iceland Deep Drilling Project, Island<br />
• Hawaii HSDP-2b, USA<br />
• Lake Malawi, Malawi, Ostafrika<br />
• Chelungpu Fault, Taiwan<br />
• Unzen Volcano, Japan<br />
• Mallik Gas Hydrate Research Well, Kanada<br />
• Lake Peten-Itza, Guatemala<br />
Für jede Bohrung wird die technische Durchführung<br />
zusammen mit begleitenden wissenschaftlichen Arbeiten<br />
im Bohrinformationssystem der OSG dokumentiert und<br />
weltweit per Internet zur Verfügung gestellt. Im Folgenden<br />
werden ausgewählte Projekte kurz vorgestellt.<br />
Ein Observatorium in der San Andreas-Störungszone:<br />
„San Andreas Fault Observatory at<br />
Depth“, SAFOD, USA<br />
Die Beobachtung von natürlichen Erdbebenwellen und<br />
Laborexperimente lassen es nur begrenzt zu, die prinzipiellen<br />
Vorgänge bei Brüchen in der Erdkruste zu verstehen<br />
Das SAFOD-Programm zielt daher darauf ab, physikalische<br />
und chemische Prozesse direkt in der Erdbebenzone<br />
in großen Störungszonen an Plattenrändern zu beobachten.<br />
Dazu wird durch die San Andreas-Störungszone,<br />
ein bekanntes Musterbeispiel einer vertikalen Bruchzone<br />
und Plattengrenze, eine abgelenkte Bohrung abgeteuft<br />
und instrumentiert. Damit sollen Erdbebenentstehung, Rissausbreitung,<br />
Spannungsänderungen, Deformation und die<br />
Rolle von Gasen und Tiefenwässern direkt in der Bruch-<br />
Abb. 13: Die Startseite des neuen ICDP Webauftritts (www.icdp-online.org,<br />
screenshot: ICDP)<br />
The homepage of the new ICDP Web site (www.icdp-online.org)<br />
<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam