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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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250<br />

Abb. 2.54: (a) Karte des NW Atlantik<br />

mit den Regionen, in denen die Tiefe der<br />

Lithosphäre durch S Receiver Functions<br />

ermittelt wurde. Die dünnste Lithosphäre<br />

(40 bis 60 km) wurde bei den Jan Mayen<br />

Inseln gefunden. Entlang der Westküste<br />

Grönlands beträgt die Mächtigkeit der<br />

Lithosphäre 100 bis 120 km in Übereinstimmung<br />

mit früheren Untersuchungen.<br />

In der Region F (Ostgrönland) ist die<br />

Lithosphäre nur 70 km mächtig. Dort wird<br />

die Spur des Island Plumes vermutet (rote<br />

gestrichelte Linie). (b) Ausgewählte S Receiver<br />

Functions entlang der Plume Spur.<br />

Die Buchstaben am oberen Rand korrespondieren<br />

mit den Regionen in (a). Die Verdünnung<br />

der Lithosphäre in Ostgrönland<br />

(Region F) ist sichtbar.<br />

(a) Bathymetric map of the NW Atlantic<br />

with regions marked where the depth of<br />

the lithosphere was obtained by S receiver<br />

functions. The thinnest lithosphere<br />

(40-60 km) is found at Jan Mayen. Most<br />

of Iceland and large parts of Greenland<br />

have an 80 km thick lithosphere. Along the<br />

west coast of Greenland the lithosphere<br />

is 100-120 km thick. The lithosphere is<br />

only 70 km thick in region F in eastern<br />

Greenland, where the track of the Iceland<br />

plume is proposed (red dashed line).<br />

(b) Selected S receiver functions aligned along the plume trace. The characters on the top of the figure mark the regions<br />

described in (a). The thinning of the lithosphere in eastern Greenland (region F) is clearly visible.<br />

Hebungsdaten, die auf 10 bis 20 km Mächtigkeit hindeuten.<br />

Die große Diskrepanz ist zurzeit noch ungeklärt.<br />

Kumar et al. (<strong>2005</strong>b) haben die LAB im Tien Shan und<br />

Westtibet abgebildet (Abb. 2.55). Die Mächtigkeit der<br />

Lithosphäre schwankt zwischen 90 und 120 km unter dem<br />

Tien Shan und erhöht sich auf einen Wert von 160 km unter<br />

dem Tarim Becken. Südlich des Tarim-Beckens kann die<br />

LAB der asiatischen Lithosphäre bis in eine Tiefe von<br />

270 km unter dem zentralen Pamir und Karakorum verfolgt<br />

werden, während die indische Lithosphäre unter dem Karakoram<br />

von 130 km bis 170 km in Richtung Norden abtaucht.<br />

Die Beobachtungen zeigen ein Szenario der kontinentalen<br />

Kollision und Subduktion in Übereinstimmung mit der<br />

Seismizität und der Oberflächenwellen-Tomographie.<br />

Kumar et al. (2006) beobachteten eine dicke tibetanische<br />

Lithosphäre (> 150 km) in Zentral- und Nordtibet und<br />

einen vertikalen Sprung von ~ 50 km zwischen der indischen<br />

und der asiatischen Lithosphäre (Abb. 2.56). Die<br />

Beobachtung einer gut definierten, mächtigen Lithosphäre<br />

unter dem gesamten Plateau stimmt nicht mit Modellen<br />

der Delamination einer verdickten Mantellithosphäre<br />

in Nordtibet überein (z. B. Houseman et al., 1981), die<br />

eine sehr dünne asiatische Lithosphäre voraussagen würden.<br />

Diese Ergebnisse schlagen eine Subduktion der indischen<br />

Lithosphäre in Südtibet und eine relativ geringe<br />

Zunahme der Mächtigkeit der tibetanischen Lithosphäre<br />

nach Süden in Zentral- und Nordtibet durch Subduktion<br />

der asiatischen Lithosphäre vor.<br />

Vom Kern bis ins Weltall:Beobachtung und Untersuchung<br />

des Erdmagnetfelds<br />

Das Ziel der Arbeiten der Sektion 2.3 ist ein besseres Verständnis<br />

der räumlichen und zeitlichen Variabilität des<br />

Erdmagnetfelds und deren Ursachen. Dabei werden die<br />

Untersuchungen anhand von Magnetfeldbeobachtungen<br />

an der Erdoberfläche (Bodenmessungen) und von Satelliten<br />

aus durchgeführt. Das zentrale Problem besteht darin,<br />

dass alle gemessenen Magnetfelddaten Anteile verschiedener<br />

Quellen enthalten:<br />

• des vom Geodynamo im äußeren Erdkern erzeugten<br />

Haupt- oder Kernfelds,<br />

• des auf der permanenten Magnetisierung von Gesteinen<br />

basierenden Krustenfelds,<br />

• der von verschiedenen Stromsystemen in der Ionosphäre<br />

und Magnetosphäre erzeugten Felder, die aufgrund<br />

ihrer außerhalb der Erde liegenden Quellen zusammenfassend<br />

als externe Felder bezeichnet werden, sowie<br />

• der in Erdkruste, Erdmantel und Ozeanen durch Variation<br />

der primären Felder induzierten sekundären Felder.<br />

Eine detaillierte Zusammenfassung des Standes<br />

der Forschung auf diesem Gebiet wurde von Mandea<br />

und Purucker (<strong>2005</strong>) veröffentlicht.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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