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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb.4.46:Mit zunehmender Probenlänge nimmt bei semitransparenten<br />

Proben wie Olivin der radiative Anteil der<br />

Temperaturleitfähigkeit D zu und nähert sich für große<br />

Probenlängen der Temperaturleitfähigkeit D∞. Bezogen<br />

ist die Probenlänge in dieser Abbildung auf die mittlere<br />

freie Weglänge der Photonen, dem reziproken Wert der<br />

mittleren optischen Absorption. (Gibert et al., <strong>2005</strong>)<br />

With increasing sample length the radiative contribution<br />

of thermal diffusivity D increases. For infinite sample<br />

dimensions the value for radiative thermal diffusivity merges<br />

to D∞. In this diagram the sample length is related to<br />

the mean free path length of photons, the reciprocal of<br />

mean optical absorption. (Gibert et al., <strong>2005</strong>)<br />

Wärmetransporteigenschaften von Olivineinkristallen<br />

wurde der Wärmetransport der Dunite berechnet. Bei<br />

Temperaturen unterhalb ca. 700 K (ca. 427 °C) wird das<br />

Wärmetransportverhalten von Phononen – Gitterschwin-<br />

gungen – dominiert, dies wird in der Abnahme der Temperaturleitfähigkeit<br />

sichtbar. Bei höheren Temperaturen<br />

wird eine Zunahme der Temperaturleitfähigkeit beobachtet<br />

die auf einen Wärmetransport über Strahlung hinweist.<br />

Bei Temperaturen oberhalb 1.000 °C (ca. 1.273 K) findet<br />

20 % des Wärmetransports über Strahlung statt. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass bei der Modellierung von Wärmetransportvorgängen<br />

im Erdmantel der Strahlungswärmetransport<br />

berücksichtigt werden muss, da im Erdmantel<br />

Temperaturen oberhalb 1.000 °C erwartet werden.<br />

Angaben über die Werte für den Wärmetransport über<br />

Strahlung unter anderem bei Olivin variieren in der Literatur<br />

gewaltig. Mit unserer Arbeit (Gibert et al., <strong>2005</strong>)<br />

haben wir für Olivin gezeigt, wie der Wärmetransport über<br />

Strahlung von der Probengeometrie abhängt. In Abb. 4.46<br />

ist ein entsprechendes Diagramm dargestellt. Die unterschiedlichen<br />

Literaturangaben lassen sich im Wesentlichen<br />

auf unterschiedliche Probengeometrien zurückführen.<br />

Mit unserem Datensatz können jetzt, für unterschiedliche<br />

Probegrößen, richtungsabhängig und als Funktion<br />

der Temperatur, die Wärmetransporteigenschaften für Olivin<br />

angegeben werden.<br />

Wärmetransport in Karbonaten<br />

Karbonate gehören zu den häufigsten Mineralen der Erdkruste.<br />

Ihre Wärmetransporteigenschaften sind deshalb<br />

Basisdaten unter anderem für die Modellierung von Reservoiren,<br />

die Geothermie oder die Abkühlgeschichte magmatischer<br />

Intrusionen in Raum und Zeit.<br />

Die Wärmetransporteigenschaften verschiedener Karbonate<br />

wurden als Funktion der Temperatur in verschiede-<br />

Abb. 4.47: Wärmetransporteigenschaften von Karbonaten als Funktion der Temperatur. In dieser Abbildung sind<br />

die aus den richtungsabhängig bestimmten und nach Voigt-Reuss-Hill gemittelten Temperaturleitfähigkeiten dargestellt.<br />

Die Abnahme der Temperaturleitfähigkeit kann auf eine Zunahme von Phononen-Phononen-Wechselwirkungen<br />

zurückgeführt werden. Mit zunehmender Masse des Kations nimmt dabei die Temperaturleitfähigkeit ab<br />

(m Mg < m Ca < m Zn).<br />

Thermal transport properties of carbonates as a function of temperature. From the anisotropic determined thermal diffusivities,<br />

the average diffusivity is calculated according to Voigt-Reuss-Hill averaging scheme. The decrease in thermal<br />

diffusivity with increasing temperature is related to the increase of phonon-phonon-interactions. With increasing<br />

mass of the cation the thermal diffusivity decreases (m Mg < m Ca < m Zn).<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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