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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 3: Auswirkung von Absenkungen: a) vom Boden gelöste Schienenstränge und b) versetzte Brücke (Fotos: Geological<br />

Survey Bureau of Nanjing, China )<br />

Consequence of surface subsidences: a) suspended rails and b) displaced bridge<br />

sich entlang der Westküste des pazifischen Ozeans im<br />

Zentrum des Bohai-Seewirtschaftskreises. Sie repräsentiert<br />

eine der größten Industrie- und Handelsstädte in<br />

China und wird auch als „Diamant des Bohai-Golfs“<br />

bezeichnet. Das Stadtgebiet umfasst einen Bereich von<br />

11.000 km 2 und wird von mehr als 10 Millionen Menschen<br />

bewohnt.<br />

In der Geschichte der Stadt spielte Wassermangel stets<br />

eine große Rolle, da es in dem Gebiet kein oberflächennahes<br />

Süßwasser gibt. Durch langjährige Grundwasserentnahme<br />

aus immer tieferen Schichten zur Deckung der<br />

wachsenden Nachfrage aus Industrie und Landwirtschaft<br />

kommt es zu massiven Oberflächenabsenkungen in der<br />

gesamten Region. Die zerstörerischen Auswirkungen sind<br />

beispielhaft in Abb. 3 und Abb. 4 dargestellt. Abb. 3a zeigt<br />

vom Boden losgelöste Schienenstränge und Abb. 3b eine<br />

partiell versetzte Brücke. Gebäudeschäden sind in Abb. 4a<br />

und b dokumentiert.<br />

Diese Probleme werden in Zukunft vermutlich noch größer,<br />

da die Nachfrage nach Trinkwasser weiter steigen<br />

wird. Umso mehr sind die Kontrolle und Überwachung<br />

der Bodenabsenkungen wichtig für die Stadt. Im Vergleich<br />

zu den konventionellen geodätischen Messverfahren<br />

ermöglicht die differentielle SAR-Interferometrie eine<br />

effektive, ökonomische und hochgenaue Auswertung.<br />

In einer Projekt-Kooporation mit dem chinesischen<br />

„Ministry of Land and Resources'“ konnte am <strong>GFZ</strong> Potsdam<br />

eine neue Technik zur Bestimmung der Absenkungsraten<br />

getestet werden.<br />

Dazu wurden von der ESA zehn Szenen ENVISAR ASAR<br />

SLCI-Daten zur Verfügung gestellt, die im Zeitraum vom<br />

Oktober 2003 bis Dezember <strong>2004</strong> aufgezeichnet worden<br />

waren. Im Allgemeinen kann ein Interferogramm aus je<br />

zwei SAR-Bildszenen generiert werden. Dabei müssen die<br />

beiden SAR-Bilder hoch kohärent sein, da sonst die Phaseninformation<br />

der Bilder verloren geht. In der Realität<br />

kann diese Voraussetzung aufgrund kleinster Veränderungen<br />

der Oberflächeneigenschaften wie z. B. durch<br />

Vegetation oft nicht erfüllt werden. Für diesen Fall wurde<br />

ein statistisch basierter Ansatz, die „Permanent Scatterer“-<br />

Technik (PS) entwickelt, bei der jedoch mindestens 30 Radarszenen<br />

zur Prozessierung benötigt werden. Ziel ist es,<br />

statistisch stabil reflektierende Punkte zu identifizieren<br />

und diese in die Analyse zu integrieren. Da für das hier<br />

beschriebene Projekt nur zehn Szenen zur Verfügung ste-<br />

Abb. 4 a, b: Durch Bodenabsenkungen verursachte Gebäudeschäden (Fotos: Geological Survey Bureau of Nanjing,<br />

China).<br />

Building damages caused by surface subsidence.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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