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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 15: SAFOD-Bohranlage (Foto: L. Wohlgemuth,<br />

<strong>GFZ</strong>)<br />

Drill Rig of the SAFOD-Project<br />

• Installation und Betrieb des Datenmanagementsystems<br />

DIS<br />

• Durchführung von Bohrlochmessungen <strong>2004</strong><br />

• Planung und Koordinierung aller Aktivitäten zur Entwicklung<br />

und zum Einsatz der Ausrüstungen für geophysikalische<br />

und geowissenschaftliche Langzeitmessungen<br />

in der Bohrung<br />

2007 werden bis zu vier einige hundert Meter lange Kernbohrstrecken<br />

in verschiedenen Teufenbereichen aus der<br />

Hauptbohrung heraus durch den Bereich der Bruchzonen<br />

gebohrt, ausführlich vermessen und schließlich mit einem<br />

Dauerbeobachtungsmessstrang ausgerüstet. Dazu ist es<br />

erforderlich, die Verrohrung der Bohrung von innen heraus<br />

aufzufräsen um anschließend durch diese „Fenster“<br />

(Window Cutting) mit spezieller Bohrtechnik Kerne zu<br />

gewinnen.<br />

Für einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren sollen dann<br />

erstmals kontinuierliche Messungen in dieser aktiven Bruchzone,<br />

genau am Ort der Erdbeben neue Aufschlüsse über<br />

ihre Entstehung und Wiederholung durchgeführt werden.<br />

Das Lake Bosumtwi Drilling Project<br />

Der Bosumtwi-Krater in Ghana ist eine etwa 11 km großer<br />

kesselförmige Impaktstruktur, die nahezu komplett<br />

vom bis zu 70 m tiefen Bosumtwi-See gefüllt ist. Der Krater<br />

ist durch den Einschlag eines Meteoriten vor 1,07 Mio.<br />

Jahren entstanden und wird seitdem kontinuierlich mit<br />

Sedimenten aufgefüllt. Er ist einer der jüngsten und sehr<br />

Abb.16:Bohrarbeiten: 26"-Meiselwechsel (Foto: L. Wohlgemuth,<br />

<strong>GFZ</strong>)<br />

Drilling: 26"-Bit change<br />

gut erhaltenen Krater mit zentraler Aufwölbung. Das Ziel<br />

der im Sommer <strong>2004</strong> durchgeführten Forschungsbohrungen<br />

in diesem See war zum einen die Erforschung des<br />

Impaktkraters, seiner Gesteinseinheiten, Strukturen und<br />

Alterationen und zum anderen die durchgängige Beprobung<br />

der Seesedimente, die die tropische Klimavariabilität<br />

der letzten eine Million Jahre enthalten. Der See liegt<br />

innerhalb des jahreszeitlichen Pfades der innertropischen<br />

Konvergenzzone. Während des Sommers wandert diese<br />

Zone nach Norden und bringt starken Monsunregen mit<br />

Südostwinden vom Atlantik. Im Winter wandert diese<br />

Zone nach Süden und bringt trockene, staubreiche Saharaluft.<br />

Der hohe Kraterrand schließt den See vom Umfeld<br />

ab, dadurch enthält das See-Sediment ein sehr sensitives<br />

Archiv der Niederschläge und der Verdunstung.<br />

Von Juli bis Oktober <strong>2004</strong> wurden 16 Bohrlöcher an 6 Lokationen<br />

abgeteuft, die einen Gesamtkerngewinn von<br />

2,2 km Länge erbrachten. Die Impaktstruktur wurde mit<br />

einem 450 m und einem 540 m tiefen Bohrloch beprobt<br />

und sowohl mit seismischen Experimenten als auch mit<br />

geophysikalischen Bohrlochmessungen (siehe unten)<br />

untersucht. Impaktgesteine, überprägte Brekzien und das<br />

präkambrische, stark gestörte Grundgebirge konnten aus<br />

den Bohrlöchern gewonnen werden. Die Daten werden<br />

genutzt, um zum Beispiel die dreidimensionale Struktur,<br />

die Magnetisierung, oder die thermische Überprägung zu<br />

modellieren.<br />

Die 14 Sedimentbohrungen ermöglichten die komplette<br />

Beprobung der bis zu 300 m mächtigen Ablagerungen bis<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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