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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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neuester Beckenmodellierungssoftware, in die PVT-<br />

Simulatoren und kompositionelle kinetische Modelle<br />

integriert werden können.<br />

Im Rahmen des Industrie Partnerschaft Programms IPP<br />

wurde innerhalb des Projekts „Vorhersage von Erdölphase<br />

und Zusammensetzung“ die Rolle des Muttergesteins<br />

auf die Kohlenwasserstoffzusammensetzung und das Phasenverhalten<br />

der generierten Fluide untersucht. Von den<br />

beteiligten Industriepartnern ConocoPhillips, ENI, Hydro,<br />

Petrobras, Shell und Statoil wurden zu diesem Zweck<br />

umfangreiche regionale Datensätze zur Verfügung gestellt.<br />

Diese umfassten zum einen unreife Muttergesteine verschiedener<br />

Kerogentypen, die für künstliche Reifeexperimente<br />

gebraucht wurden, zum anderen Fluide einer Reifesequenz,<br />

umfangreiche kompositionelle Datensätze der<br />

Reservoirfluide (sogenannte PVT-Datensätze) sowie regionale<br />

Datensätze für die Beckenmodellierung. Die PVT-<br />

Daten wurden zunächst im regionalen und geologischen<br />

Kontext interpretiert. Bisherige regionale Studien haben<br />

bereits gezeigt, dass solche Daten entscheidende Hinweise<br />

für das Aufsuchen von Erdöl und Erdgas liefern können<br />

(di Primio, 2002).<br />

Die im Rahmen dieser Studie durchgeführten Erdölgeneseexperimente<br />

haben gezeigt, dass nur mittels geschlossener<br />

Pyrolyse, und insbesondere der MSSV-Pyrolysetechnik<br />

(Horsfield et al., 1989), die in der Natur ablau-<br />

fenden Prozesse wirklich sinnvoll rekonstruiert werden<br />

können. Die kompositionelle Information aus diesen Experimenten<br />

musste in von Reservoiringenieuren genutzte<br />

PVT-Datenformate übersetzt und auf die dazugehörigen<br />

natürlichen Erdölfunde geeicht werden. Dabei zeigte sich,<br />

dass für alle untersuchten Studiengebiete eine genaue Vorhersage<br />

des Gas-zu-Öl-Verhältnisses (GOR, Gas to Oil<br />

Ratio) der generierten Fluide direkt aus den experimentellen<br />

Ergebnissen möglich war. Für eine Vorhersage des<br />

Phasenverhaltens dieser Fluide reicht aber diese grobe<br />

Information nicht aus. Die detaillierte Zusammensetzung<br />

der Gasphase sowie eine allgemeine Beschreibung der<br />

Ölphase sind hier, ähnlich wie bei den einfachsten PVT-<br />

Datensätzen, wichtig. Während die Ölzusammensetzung<br />

jeweils direkt aus den Experimenten bestimmt werden<br />

konnte, zeigte sich die Vorhersage der Gaszusammensetzung,<br />

wie erwartet, als problematisch.<br />

Die grundsätzlichen Probleme in der Reproduktion natürlicher<br />

Gaszusammensetzungen mittels Laborexperimenten<br />

an Erdölmuttergesteinen sind mehrfach in der Literatur<br />

berichtet worden (Mango, 1992; Mango, 1996; Mango,<br />

2001). Verschiedene Theorien zur Erklärung dieses Phänomens<br />

sind auch publiziert worden (Michels et al., 2002;<br />

Price & Schoell, 1995; Snowdon, 2001), wobei trotzdem<br />

keine definitive Klärung erzielt worden ist. Die Datensätze,<br />

die dem Projekt zur Verfügung standen, erlaubten einen<br />

direkten Vergleich von im Labor generierten Gaszusam-<br />

Abb. 4.76: Korrelation zwischen Gaszusammensetzung und Gas to Oil Ratio für die verschiedenen natürlichen Probenserien.<br />

Correlation between gas composition and Gas to Oil Ratio of the individual sample series.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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