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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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346<br />

Abb. 4.69: Veränderung der Mineralzusammensetzung infolge von Eisenreduktion<br />

durch in das Gestein hinein migrierendes Methan bei gleichzeitiger<br />

Erwärmung infolge zunehmender Versenkung.<br />

Change in mineral composition resulting from iron reduction caused by<br />

methane migrating into the reservoir rock in combination with heating due<br />

to burial.<br />

Weiterhin zeigen die Modellierungen, dass die in den Proben<br />

beobachtete Lösung von Feldspäten und frühdiagenetischen<br />

Karbonatzementen durch in das Reservoirge-<br />

Abb. 4.70: Lage salinarer Oberflächenaustritte im NE-deutschen Becken<br />

(Schirrmeister, 1996) sowie flacher Salzwasservorkommen (0 bis 300 m)<br />

nach Grube et al. (2000). Die gestrichelte rote Linie kennzeichnet die Lage<br />

des Profils in Abb. 4.71.<br />

Map of saline waters occuring at the surface (Schirmeister, 1996) and near<br />

surface occurence of salt water (0 – 300 m) below surface (Grube et al., 2000).<br />

The dashed red line indicates the position of the cross section in Fig. 4.71.<br />

stein hinein migrierendes Kohlendioxid<br />

stark begünstigt wird. Wird dieser Prozess<br />

nicht bei der Modellierung berücksichtigt,<br />

sind unwahrscheinlich hohe<br />

Porenflussraten notwendig, um die beobachteten<br />

Lösungsprozesse zu erklären.<br />

Die Komplexität der Mineralparagenese<br />

in den triassischen Speichergesteinen<br />

erschwert die Modellierung der Gesteins-<br />

Fluid-Interaktion. Trotzdem zeigen die<br />

Modellierungen, dass organische Reaktionsprodukte<br />

einen wesentlichen Beitrag<br />

zur diagenetischen Veränderung der<br />

Gesteine leisten.<br />

Tiefreichende Grundwasserströmungen<br />

im NE-deutschen Becken<br />

Im Norddeutschen Becken haben Botaniker<br />

schon seit dem 18. Jahrhundert das<br />

Auftreten salzliebender Pflanzen im<br />

Binnenland beobachtet. Die Standorte<br />

dieser Pflanzengemeinschaften erwiesen<br />

sich dabei nicht immer als persistent, sondern<br />

verlagerten sich z. T. über längere<br />

Zeiträume. In Abb. 4.70 sind bekannte<br />

Oberflächenaustritte salinarer Wässer zusammen mit der<br />

Verbreitung flach liegender (0 bis 300 m Tiefe) salinarer<br />

Grundwässer im Ostteil des Norddeutschen Beckens dargestellt.<br />

Das oberflächennahe Auftreten<br />

stark salzhaltiger Wässer hat einerseits<br />

eine ökonomische Bedeutung bezüglich<br />

der Grundwassernutzung, andererseits<br />

stellen sich grundlegende Fragen hinsichtlich<br />

der physikalischen Mechanismen,<br />

Aspekte, die in einem Verbundprojekt<br />

des DFG-SPP 1135 „Becken-Dynamik“<br />

untersucht werden. Beteiligt sind<br />

einerseits die FU-Berlin, die BTU-Cottbus<br />

und das <strong>GFZ</strong> mit Untersuchungen zur<br />

Wasserchemie, andererseits das <strong>GFZ</strong>, das<br />

WIAS und die WASY GmbH (Berlin) mit<br />

der Modellierung der Prozesse.<br />

Chemische und Isotopendaten weisen auf<br />

eine Vermischung von Tiefen- und Oberflächenwässern<br />

hin und unterstützen<br />

damit die hier dargestellten Modellierungsergebnisse.<br />

Die entlang der Elbe und<br />

der Havel großflächig auftretende oberflächennahe<br />

Versalzung des Grundwassers<br />

kann zu einem großen Teil auf den<br />

hydrostatisch, d. h. durch die Geländetopografie,<br />

getriebenen Grundwasserfluss<br />

zurückgeführt werden. Allerdings reicht<br />

diese Erklärung nicht aus, um Details der<br />

Verbreitung salinarer Wässer und insbesondere<br />

die Oberflächenaustritte zu erklären.<br />

Diese werden erst im Rahmen eines<br />

voll gekoppelten Grundwassermodells<br />

verständlich, bei dem neben dem hydro-<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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