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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 30: Schematische Ansicht des IODP-Daten-Management. Die Daten werden durch die IODP Implementing Organizations<br />

gesammelt und unter einem gemeinsamen Portal vereint. Unter diesem Portal können dann auch ICDP-Daten<br />

aufgefunden werden. (Abb. IODP)<br />

Schematic view of IODP data management. Data are collected by the IODP Implementing Organizations and integrated<br />

into a common portal. Lateron ICDP data can be found beneath the same portal.<br />

Langzeitbeobachtung – neue Verfahren für die Datengewinnung<br />

in wissenschaftlichen Bohrungen<br />

Die Langzeitbeobachtung von aktiven geologischen Prozessen<br />

ist ein Schwerpunkt bei wissenschaftlichen Bohrprojekten.<br />

Der dafür erforderliche Langzeiteinsatz von<br />

Messgeräten unter erschwerten Betriebsbedingungen stellt<br />

eine neue Herausforderung für deren Betrieb und Entwicklung<br />

dar. Geeignete Systeme stehen der Wissenschaft<br />

heute noch nicht am Markt serienreif zur Verfügung. Im<br />

Rahmen des ICDP werden zurzeit mehrere wissenschaftliche<br />

Projekte verfolgt, die das Erbohren und In-Situ-<br />

Beobachtungen von physikalischen und chemischen Prozessen<br />

vor, während und nach dem Eintreten von seismischen<br />

Aktivitäten zum Ziel haben. Am Beispiel des<br />

SAFOD-Projekts (San Andreas Observatory at Depth) in<br />

Parkfield/USA hat die Planungsphase für die Entwicklung<br />

entsprechender Monitoring Arrays begonnen und wird<br />

unter Federführung und Projektleitung seitens der OSG<br />

am <strong>GFZ</strong> Potsdam bis 2007 mit der Fertigstellung und dem<br />

Einbau eines fünfstufigen permanenten Monitoringstrangs<br />

abgeschlossen sein.<br />

Stand der Technik<br />

Der Betrieb von Langzeit-Tiefenobservatorien über mehrere<br />

Jahre in Bohrlöchern stellt eine Herausforderung an<br />

Entwicklungsingenieure und Herstellerindustrie von elektronischen<br />

Komponenten gleichermaßen dar und ist in keinem<br />

Fall vergleichbar mit der heutigen Technologie aus<br />

der Kabelmesstechnik bei Öl- und Gasbohrungen. In eine<br />

Bohrung am Kabel eingefahrene, klassische Logging-<br />

Messgeräte verbleiben üblicherweise sehr kurz oder nur<br />

für wenige Stunden unter den extremen Bedingungen und<br />

können danach sofort wieder gewartet und kalibriert werden.<br />

Permanente Monitoring Systeme verbleiben im Bohrloch<br />

und müssen daher auf lebenslange Standzeiten konstruiert<br />

und ausgelegt werden. Hauptaugenmerk bei der Entwicklung<br />

von derartigen Messsystemen liegt auf elektrischer<br />

und mechanischer Robustheit (Reliability), Wiederholbarkeit<br />

der Messergebnisse (Repeatability) und System-Doppelgleisigkeit<br />

(Redundancy); Kriterien die man<br />

auch aus der Reaktor-, Luft- und Raumfahrttechnik kennt.<br />

Im Gegensatz zu den bemerkenswerten Technologiesprüngen<br />

der letzten Jahre auf dem Gebiet der Bohr- und<br />

Kabelmesstechnik, wurden vergleichsweise wenige Innovationen<br />

auf dem Gebiet des Langzeit-Monitorings erzielt.<br />

Sogar in der Öl- und Gasindustrie wurden nach erfolgreicher<br />

Einführung von Horizontalbohrtechnik und intelligenten<br />

Förderverfahren wenig auf dem Gebiet der Langzeit-Beobachtungen<br />

geforscht und entwickelt. Erste Konzepte<br />

von instrumentierten Futterrohren und „Smart Wells“<br />

kamen nicht über ihre Experimentalstufe hinaus und wurden<br />

letztlich aus technischen und folglich wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht weiter verfolgt. Einzige Ausnahme war die<br />

obertägige 4D-Seismik, auch Time-Lapse-Seismics genannt,<br />

mit dem Ziel der Beobachtung dynamischen Entölungsverhaltens<br />

von Kohlenwasserstoff-Lagerstätten.<br />

Bis heute waren Beobachtungen aus tiefen Bohrlöchern der<br />

Wissenschaft lediglich über einige wenige, einfache Messverfahren<br />

zugänglich, wie Druck und Temperatur, Probenahmen<br />

und Seismometer-Aufzeichnungen über analoge<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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