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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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zone untersucht werden. Im Jahr 2002 wurde vorbereitend<br />

eine 2,2 km tiefe Pilotbohrung gebohrt und zur genauen<br />

Lokalisierung von Mikrobeben unterhalb von 3 km Tiefe<br />

mit einer Seismometerkette bestückt. Die an der Oberfläche<br />

und unter Tage gewonnenen seismischen Daten wurden<br />

genutzt, um die <strong>2004</strong> begonnene und <strong>2005</strong> fortgesetzte<br />

Hauptbohrung genau in einen Bereich zu lenken, in dem<br />

ständig kleine, sich wiederholende Erdbeben auftreten.<br />

Die Bohrlokation liegt westlich der vertikal verlaufenden<br />

San Andreas-Störungszone in einem Abschnitt, der sowohl<br />

durch aseismisches Kriechen als auch durch die<br />

wiederkehrenden Kleinbeben deformiert wird. Er grenzt<br />

direkt an einen Bereich weiter südlich, in dem sich etwa<br />

alle 25 Jahre Erdbeben der Magnitude Mw = 6 wiederholen.<br />

Zur Beobachtung dieser Beben wurde das Gebiet mit<br />

einem sehr dichten geophysikalischen Messnetz ausgerüstet,<br />

dessen Daten zur hochgenauen Lokalisierung von<br />

SAFOD dienten und für das SAFOD-Experiment genutzt<br />

werden können. Während der Bohrungsphasen wurden die<br />

erbohrten Gesteine kontinuierlich beprobt, gelegentlich in<br />

wichtigen Bereichen Bohrkerne gezogen, sowie ein sehr<br />

ausführliches geophysikalisches Messprogramm im Bohrloch<br />

durchgeführt. Gesteinsproben und gewonnene Fluide<br />

werden detailliert in den beteiligten Labors untersucht.<br />

Das Durchteufen der San Andreas Verwerfung erfolgte in<br />

zwei Phasen.<br />

<strong>2004</strong>, Phase 1:<br />

• Vertikales Abteufen der Bohrung im 17 1/2"- Bohrdurchmesser<br />

bis zur Teufe 1.445 m<br />

• Sichern dieses Abschnittes durch einen 13 3/8"-Rohreinbau<br />

und Zementation<br />

• Ablenken der Bohrung im 12 1/4"-Bohrdurchmesser<br />

in Richtung San Andreas Verwerfung mit Neigungsaufbau<br />

bis 55°<br />

• Sichern des gesamten Bohrlochs durch den Einbau und<br />

die Zementation einer 9 5/8"-Verrohrung<br />

• Beendigung der Bohrarbeiten im 8 1/2"-Bohrdurchmesser<br />

in <strong>2004</strong> in Teufe 3.068 m<br />

• Kerne wurden erbohrt in den Teufenbereichen 1.462<br />

bis 1.470 m sowie 3.056 bis 3.068 m.<br />

• Die Bohrung wurde im vertikalen Abschnitt der 9 5/8"-<br />

Verrohrung mit spezieller Sensorik (Glasfasertechnik)<br />

zur Beobachtung und Messung von Verformungen der<br />

Verrohrung ausgestattet. Gleichzeitig wurden nach<br />

Ende der Bohrarbeiten <strong>2004</strong> eine Vielzahl von Messeinsätzen<br />

in Vorbereitung der geplanten Weiterführung<br />

der Arbeiten <strong>2005</strong> durchgeführt.<br />

<strong>2005</strong>, Phase 2:<br />

Abb.14:Schnitt durch die SAFOD-Hauptund<br />

Pilotbohrung und die San Andreas-<br />

Störungszone. Im Jahr <strong>2004</strong> wurde die im<br />

unteren Bereich abgelenkte Hauptbohrung<br />

3.068 m tief abgeteuft; <strong>2005</strong> wurde<br />

sie auf 3.997 m vertieft. Die Farben im<br />

Hintergrund zeigen die elektrische Leitfähigkeit.<br />

Section across the SAFOD Pilot and Main<br />

well and the San Andreas Fault Zone. The<br />

deviated main well was drilled in the year<br />

<strong>2004</strong> down to 3068 m depth and deepend<br />

in <strong>2005</strong> to 3997 m depth. The background<br />

colors depict the electrical conductivity<br />

along the section.<br />

• Herausbohren aus der Verrohrung im 8 1/2"-Bohrdurchmesser<br />

und Fortführung der Bohrarbeiten in<br />

Richtung der San Andreas Verwerfung mittels Richtbohrtechnik<br />

unter Beibehaltung der Bohrlochneigung<br />

von ca. 55°<br />

• Durchbohren der Bereiche der San Andreas-Verwerfung<br />

unter Anwendung spezieller bohrtechnologischer<br />

Abläufe und Techniken zur Beherrschung der gebirgsbedingten<br />

Schwierigkeiten wie Instabilitäten, massive<br />

Bohrlochrandausbrüche, Bohrkleinaustragsprobleme,<br />

Festwerden des Bohrstrangs usw.<br />

• Für das Durchbohren der San Andreas-Verwerfung<br />

war der kontinuierliche Einsatz von LWD (Logging<br />

While Drilling)-Messtechnik im Bohrstrang vorgesehen,<br />

der jedoch aus Sicherheitsgründen und zur Risikominimierung<br />

nur temporär durchgeführt wurde.<br />

• Ende der Bohrarbeiten bei 3.997 m Teufe<br />

• Sichern des gesamten Bohrlochbereiches durch den<br />

Einbau und die Zementation einer 7"-Verrohrung<br />

• Kerne wurden erbohrt im Teufenbereich 3.989 bis<br />

3.997 m.<br />

• Abschlussarbeiten, Sichern der Bohrung (Fußzementation<br />

bis 3.927 m Teufe) und Vorbereitungen für die<br />

geplante Weiterführung der Arbeiten 2007<br />

Die Projektphasen 1 und 2 des SAFOD-Projekts konnten<br />

erfolgreich und mit Erfüllung der wissenschaftlich-technischen<br />

sowie finanziellen Vorgaben abgeschlossen werden.<br />

Die Operational Support Group (OSG) am <strong>GFZ</strong> Potsdam<br />

hat dabei folgende wichtige Aufgaben ausgeführt und mit<br />

ihrer Tätigkeit wesentlich zum Gelingen des Projekts beigetragen:<br />

• Operative Aufsicht und Controlling der bohrtechnischen<br />

Arbeiten<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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