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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 2.35: Illustration des neuen Modells für den Hawaii<br />

Plume.<br />

Cartoon illustrating new model of the Hawaii plume by<br />

Sobolev et al., <strong>2005</strong>b.<br />

Im Frühjahr <strong>2005</strong> wurden an der San Andreas Verwerfung<br />

neue magnetotellurische Messungen vom <strong>GFZ</strong> und der<br />

University of California, Riverside, an 86 Punkten durchgeführt<br />

(blaue Sterne und rote Kreise in Abb. 2.36). Der<br />

Großteil der Stationen wurde entlang eines 50 km langen<br />

Profils senkrecht zum Verlauf der durch aktive Seismizität<br />

gekennzeichneten Störungslinie (rote Punkte in Abb. 2.36)<br />

errichtet. Auf diesem Profil wurden auch reflexions- und<br />

refraktionsseismische Messungen durchgeführt. Im Zentrum<br />

des Messgebietes befindet sich außerdem das San<br />

Andreas Fault Observatory at Depth (SAFOD, gelber<br />

Stern in Abb. 2.36), wo eine abgelenkte Kernbohrung<br />

abgeteuft wird, die im August <strong>2005</strong> die San Andreas Verwerfung<br />

in einer Tiefe von etwa 3 km durchschnitt. Von<br />

den Ergebnissen der Bohrung und begleitenden Bohrlochmessungen<br />

sowie Bohrkernen erwartet man Erkenntnisse<br />

über die In-Situ-Bedingungen an einer interkontinentalen<br />

Plattengrenze.<br />

Erkenntnisse über größere Tiefen erlangt man durch indirekte<br />

Methoden, wie die Magnetotellurik. Ein vorläufiges<br />

Leitfähigkeitsmodell, das aus einer zweidimensionalen<br />

Inversionsrechnung der Messdaten entlang des Profils<br />

bestimmt wurde, ist in Abb. 2.37 dargestellt. Rote Farben<br />

entsprechen hohen elektrischen Leitfähigkeiten, blaue Farben<br />

kennzeichnen Regionen mit hohen elektrischen Widerständen.<br />

Markiert sind außerdem die Lage der SAFOD<br />

Hauptbohrung, die Lage der San Andreas Verwerfung an<br />

der Erdoberfläche (SAF), sowie die östlich gelegene Coast<br />

Range Fault (CRF), welche den Übergang von der Coast<br />

Range Province in die Sedimente der Great Valley Sequenz<br />

kennzeichnet.<br />

Die schwarzen Punkte unterhalb der SAF (Abb. 2.37)<br />

kennzeichnen die Hypozentren von Mikrobeben, welche<br />

die aktive Verwerfung markieren und offensichtlich in<br />

räumlicher Beziehung zu einem schlecht leitfähigen Körper<br />

westlich der Störung stehen, bei dem es sich vermutlich<br />

um einen Granitkörper (Salinian Granite) handelt. Die<br />

meisten Mikrobeben treten in dem Tiefenbereich von ca.<br />

2 bis 10 km auf. Die schon von früheren magnetotellurischen<br />

Untersuchungen bekannte erhöhte Leitfähigkeit im<br />

Bereich der Störung (Fault Zone Conductor, FZC), die für<br />

die obersten 2 km der Kruste westlich der SAF charakteristisch<br />

ist, scheint dagegen ein Gebiet einzunehmen, in<br />

Abb. 2.36: Lagekarte magnetotellurischer<br />

Messstationen. Das Arbeitsgebiet<br />

befindet sich in der Nähe von Parkfield,<br />

Kalifornien. Blaue Sterne kennzeichnen<br />

langperiodische (LMT) und rote<br />

Kreise Breitband-Registrierungen (BMT).<br />

Grüne Punkte zeigen frühere MT Messungen<br />

von Unsworth et al. Die Seismizität<br />

entlang der San Andreas Verwerfung<br />

ist durch rote Punkte gekennzeichnet.<br />

SAFOD bezeichnet Lage der Forschungsbohrung<br />

des San Andreas Fault Observatory<br />

at Depth.<br />

Map of magnetotelluric sites in the vicinity<br />

of Parkfield, CA. Blue asterisks and red<br />

circles indicate locations of long-period<br />

and broadband magnetotelluric stations.<br />

Green dots indicate MT sites of Unsworth<br />

et al. The Seismicity at the San Andreas Fault zone is indicated by red dots. SAFOD indicates the location of the borehole<br />

of the San Andreas Fault Observatory at Depth.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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