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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 4.56: Aufbau des Experiments zur Untersuchung der Spülungsgase in Echtzeit.<br />

Setup of the real-time mud gas monitoring experiment.<br />

helium weniger als 5 %, während er unterhalb von ~ 3.420<br />

m auf ~ 10 % anwächst. Der unterschiedliche Anteil an<br />

Helium mit Mantelursprung demonstriert, dass die verschiedene<br />

Gaszusammensetzung in beiden Hauptzutrittszonen<br />

nicht nur auf lithologische Bedingungen zurückzuführen<br />

ist. Die San Andreas Störung fungiert daher zumindest<br />

partiell als Barriere für horizontale Fluidmigration.<br />

Der allgemein geringe Anteil an Mantelhelium zeigt an,<br />

dass der vertikale Aufstieg von Fluiden und Gasen aus großer<br />

Tiefe innerhalb der aktiven Störungszone eher untergeordnet<br />

ist. Im Gegensatz dazu weisen zwei nahegelegene<br />

Öl- bzw. Wasser-Bohrungen deutlich höhere Anteile an<br />

Mantelhelium von bis zu 25 % auf.<br />

Die Radonaktivität in Bereich von ca. 3.100 m bis ca.<br />

3.550 m Tiefe ist gering und liefert somit ebenfalls keinen<br />

deutlichen Hinweis auf eine aktive Fluidzirkulation. Auch<br />

die übrigen Gase treten nur in kleinen Konzentrationen<br />

auf, so dass allgemein die Durchlässigkeit der Gesteine<br />

für Gase und Fluide in diesem Abschnitt als gering angesehen<br />

wird. Erhöhte Gaskonzentrationen finden sich lediglich<br />

zwischen 3.150 m bis 3.200 m sowie in unmittelbarer<br />

Nähe der SAF in 3.340 m Tiefe. Diese Gasansammlungen<br />

bestehen fast ausschließlich aus Kohlenwasserstoffen,<br />

im oberen Abschnitt enthält das Gas zusätzlich<br />

auch CO 2. In diesen Bohrlochabschnitt wurden karbonathaltige<br />

Gesteine durchteuft, so dass CO 2 möglicherweise<br />

durch den Bohrprozess freigesetzt wurde. Die in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft der SAF gefundenen Gas-<br />

ansammlungen, befindet sich in einer relativ porösen<br />

Sandsteinlage, umgeben von gering durchlässigen, tonigen<br />

Lagen. Diese sind zum Teil reich an organischem<br />

Material, welches generell als Quelle der Kohlenwasserstoffe<br />

anzusehen ist. Es handelt sich also vermutlich eher<br />

um eine lithologisch bedingte Gasakkumulation, welche<br />

in keinem direkten Zusammenhang zur SAF steht.<br />

In der überwiegend sedimentären Zone der Hauptbohrung<br />

(von 1.900 m bis 3.995 m) überraschten die ungewöhnlich<br />

hohen Wasserstoffgehalte von bis zu 6 vol.%, die zum<br />

allergrößten Teil natürlichen Ursprungs sein müssen. Es<br />

gibt ältere Beobachtungen, dass in der Bodenluft oberhalb<br />

von aktiven Störungszonen erhöhte Wasserstoffgehalte<br />

auftreten können. Es scheint möglich, dass der Wasserstoff<br />

durch thermisch-chemische Zersetzung von Wasser<br />

an bei Scherprozessen neu gebildeten Mineraloberflächen<br />

(insbesondere Quarz) produziert werden kann. Entsprechende<br />

Laborversuche um diesen Prozess zu überprüfen<br />

sind geplant.<br />

Recycling versus Neubildung von Kruste am aktiven<br />

Kontinentalrand der Zentralen Anden (18 bis<br />

40° S) – isotopengeochemische Indikatoren<br />

Entstehung, Wachstum und stoffliche Differenzierung der<br />

Kontinente aus dem vorgegebenen Stoffbestand des oberen<br />

Erdmantels ist ein zentrales Thema geologischer und<br />

geochemischer Forschung. Speziell die unterschiedlichen<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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