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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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weltweit verteilten Stationen werden mit nur geringer zeitlicher<br />

Verzögerung aus den Teillösungen von mehreren<br />

Analysezentren kombiniert. Untersuchungen am <strong>GFZ</strong> und<br />

anderen Forschungseinrichtungen haben aber gezeigt,<br />

dass diese Produkte nur eingeschränkt für die Kombination<br />

mit Pegelmessungen nutzbar sind.<br />

Vom IGS wurde 2001 die Einrichtung eines Pilotprojekts<br />

„Tide Gauge Benchmark Monitoring Pilot Project“ (TIGA)<br />

beschlossen, das sich dieser Thematik widmet. Dieses<br />

Pilotprojekt unter der Leitung des <strong>GFZ</strong> Potsdam hat sich<br />

seit dieser Zeit erfolgreich entwickelt. Aktuell stellen<br />

über 100 Stationen die GPS-Daten, Pegeldaten und die<br />

notwendigen Verbindungsmessungen zur Verfügung<br />

(http://op.gfz-potsdam.de/tiga/). Das Hauptziel von<br />

TIGA ist die Prozessierung und Neuprozessierung von<br />

GPS-Daten an Pegelstationen, allerdings mit einer hohen<br />

zeitlichen Verzögerung. So wird sichergestellt, dass eine<br />

möglichst große Anzahl von Stationen ausgewertet werden<br />

kann und dass im Rahmen der Neuprozessierung auch<br />

Inhomogenitäten in den bisher vom IGS verbreiteten Zeitserien<br />

vermieden werden können. Insgesamt tragen zu<br />

dem Pilotprojekt sechs Analysezentren bei. Im Hinblick<br />

auf eine bestmögliche Konsistenz aller Koordinaten der<br />

GPS-Stationen und daran angeschlossenen Pegel ist eine<br />

Kombination der Lösungen aller Analysezentren nötig.<br />

Nur dadurch kann gewährleistet werden, dass die abgeleiteten<br />

Zeitreihen der Stationskoordinaten für alle Stationen<br />

in einem einheitlichen globalen Referenzsystem<br />

gegeben, untereinander konsistent und vergleichbar sind.<br />

Bisher stand im Rahmen des TIGA-Projekts keine derartige<br />

Kombination zur Verfügung sondern lediglich die<br />

individuellen Lösungen der einzelnen Analysezentren.<br />

Deshalb wurde am <strong>GFZ</strong> Ende <strong>2005</strong> damit begonnen, die<br />

Einzellösungen der Analysezentren auf einer wöchentlichen<br />

Basis zu kombinieren. Die ersten Tests beschränkten<br />

sich auf Daten eines Jahres (23.12.2001 bis 28.12.2002).<br />

Von den sechs Analysezentren wurden zunächst nur vier<br />

in die Kombination einbezogen. Die beiden anderen Lösungen<br />

weisen einige Besonderheiten auf, die im Hinblick<br />

auf etwaige negative Auswirkungen auf das Kombinationsergebnis<br />

noch näher untersucht werden müssen. Die<br />

berücksichtigten Analysezentren sind das <strong>GFZ</strong> Potsdam<br />

mit einer globalen Stationsüberdeckung, eine Lösung für<br />

die Region Australien-Pazifik-Antarktis der GeoScience<br />

Australia (AUSLIG), eine Atlantik-Lösung des Deutschen<br />

Geodätischen Forschungsinstituts (DGFI) und das Bundesamt<br />

für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit einer<br />

Lösung europäischer Stationen. Die Qualität einer individuellen<br />

Lösung lässt sich sehr gut anhand der Wiederholbarkeiten<br />

der Stationskoordinaten beurteilen. Diese drücken<br />

aus, wie gut das zugrunde liegende Referenzsystem<br />

von Woche zu Woche realisiert wurde und wie stabil diese<br />

Realisierung über den gesamten Zeitraum ist (Abb. 1.39).<br />

Insgesamt zeigt sich, dass die Lage mit einer Genauigkeit<br />

von 2 bis 3 mm realisiert werden kann, während für die<br />

Höhe nur etwa eine Genauigkeit von 7 mm erreicht wird.<br />

Die Wiederholbarkeit der Höhe ist für GPS-Lösungen<br />

typischerweise etwa um einen Faktor drei schlechter als<br />

Abb. 1.39: Vergleich der Wiederholbarkeiten der Stationskoordinaten<br />

für die einzelnen Analysezentren und die<br />

wöchentliche Kombination (aufgeteilt in die drei Komponenten<br />

Nord, Ost und Höhe).<br />

Repeatabilities of station coordinates for the different analysis<br />

centers and the combined solution with the three components<br />

north, east and height.<br />

die Lage. Allerdings stellen die unterschiedlichen Skalenfaktoren<br />

in den einzelnen GPS-Lösungen ein Problem<br />

dar (Abb. 1.40). Sie resultieren aus den unterschiedlichen<br />

Verarbeitungsstrategien und -modellen und hängen auch<br />

von der Netzgröße ab. Diese Skalierungsdifferenzen führen<br />

dazu, dass die Kombination keine optimalen Höhenkomponenten<br />

liefert. Daher soll zukünftig der Maßstab<br />

des kombinierten globalen Netzes durch lediglich eine<br />

Einzellösung (idealerweise einer globalen Lösung, z. B.<br />

<strong>GFZ</strong>) definiert werden, während für alle anderen Einzellösungen<br />

ein Skalierungsfaktor geschätzt wird. Durch die-<br />

Abb. 1.40: Skalierungsfaktoren der einzelnen Analysezentren<br />

gegenüber der jeweiligen wöchentlichen Kombinationslösung<br />

aller Analysezentren. 1 ppb entspricht dabei<br />

einer Höhenänderung von ca. 6 mm auf der Erdoberfläche.<br />

Scaling between the networks of the individual analysis<br />

centres and the combined solution for each week. 1 ppb<br />

corresponds to about 6 mm difference in height at the Earth's<br />

surface.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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