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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Methode der Receiver Funktionen ist es möglich, seismische<br />

Diskontinuitäten bis in mehrere hundert Kilometer<br />

Tiefe zu kartieren.<br />

Die gemeinsamen Daten von P und S Receiver<br />

Funktionen weisen eine dichte<br />

Überdeckung im südlichen und zentralen<br />

Ägäischen Meer auf, während von den<br />

P Receiver Funktionen allein hier keine<br />

flächendeckende Informationen ohne<br />

Meeresboden-Stationen (OBS) gewonnen<br />

werden können. Die gemeinsame<br />

Betrachtung von P und S Receiver Funk-<br />

Abb. 2.39: Tiefenkarte der eurasischen<br />

Moho ermittelt aus P und S Receiver<br />

Funktionen. Die Moho-Tiefen in der Türkei<br />

sind von Saundres et al. (1998) übernommen.<br />

Unter dem griechischen Festland<br />

und der Nordägäis ist die Moho<br />

mächtiger als unter der Südägäis, wo die<br />

Krustenmächtigkeit durch Dehnungsvorgänge<br />

reduziert ist.<br />

Depth map of the Eurasian Moho obtained<br />

from P and S receiver functions. The<br />

Moho depths in Turkey are from Saundres<br />

et al. (1998). The crust is thicker beneath<br />

mainland Greece and the northern Aegean<br />

than beneath the southern Aegean<br />

because of stretching there.<br />

Abb. 2.38: Die wichtigsten tektonischen<br />

Elemente der Ägäis. Die Pfeile zeigen die<br />

Richtung der Plattenbewegung relativ zu<br />

Eurasien an (McClusky et al. 2000). Die<br />

seismischen Stationen, die in dieser Studie<br />

benutzt wurden, sind durch Sterne<br />

dargestellt.<br />

Main tectonic features in the Aegean area.<br />

The arrows indicate the direction of the<br />

motion relative to Eurasia (McClusky et<br />

al. 2000). The seismic stations used in this<br />

study are represented by stars.<br />

tionen führte unter anderem zu detaillierten<br />

Informationen über die starken Variationen<br />

der Krustenmächtigkeit im Untersuchungsgebiet<br />

(Abb. 2.39). Eine normale<br />

Krustenmächtigkeit von ungefähr<br />

28 bis 30 Kilometer wird unter dem östlichen<br />

Teil des griechischen Festlandes<br />

beobachtet, während die Kruste unterhalb<br />

Nord- und Westgriechenlands auf bis zu<br />

40 km zunimmt. Im nördlichen Ägäischen<br />

Meer variiert die Krustenmächtigkeit<br />

zwischen 25 bis 28 km. Diese Krustenverdünnung<br />

entspricht einem Ausdehnungsfaktor<br />

von 20 bis 25 %. Eine sehr<br />

geringe Krustenmächtigkeit von ca. 20 km<br />

bzw. ein Ausdehnungsfaktor von 40 bis<br />

45 % im kretischen Meer zeigt, dass der<br />

südliche Teil der Ägäis offenbar am stärksten<br />

von der Ausdehnungstektonik betroffen ist. Die Tiefenlage<br />

der Ägäischen Moho unterhalb Kretas ändert sich<br />

von 25 km im Osten auf 33 km im Westen und ist ein<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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