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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb.4.53:Scher- und adiabatisches Kompressionsmodul G und K S von Gahnit,<br />

Franklinit und Magnetit als Funktion des Druckes.<br />

Shear and adiabatic bulk modulus G und K S as a function of pressure of gahnite,<br />

franklinte and magnetite.<br />

In den Abbildungen wird deutlich, dass C 44 von Gahnit<br />

eine (geringe) positive Druckabhängigkeit besitzt, während<br />

dC 44/dP von Franklinit negativ ist. Eine ähnlich negative<br />

Steigung von C 44 wurde bei Magnetit festgestellt.<br />

Diese Befunde deuten darauf hin, dass Gahnit bis zu sehr<br />

hohen Drücken keinen Phasenübergang durchläuft, was<br />

experimentell (Levy et al., 2001) bestätigt wurde. Demgegenüber<br />

lässt die negative C 44-Druckabhängigkeit von<br />

Franklinit eine Phasentransformation bei höheren Drücken<br />

vermuten, ähnlich wie bei Magnetit. Auch dies ist<br />

experimentell nachgewiesen worden (Levy et al., 2000).<br />

Die Auswirkungen von Zink bzw. Eisen auf die Druckabhängigkeit<br />

der Scher- und adiabatischen Kompressionsmoduli<br />

(G bzw. K S) sind in Abb. 4.53 dargestellt<br />

(Scher- und Kompressionsmoduli<br />

sind Volumeneigenschaften, hängen<br />

Abb. 4.54: Die seismische Geschwindigkeit<br />

V Φ = (K S/ρ) 1/2 als Funktion der Dichte<br />

für Minerale mit Spinellstruktur. Minerale<br />

mit zwei Übergangselementen auf<br />

den Kationenplätzen zeigen eine deutliche<br />

stärkere Dichteabhängigkeit als solche<br />

mit nur einem oder keinem Übergangselement.<br />

Die gestrichelte Linie ist<br />

ein linearer Fit an die Datenpunkte von<br />

FeCrO 2, Fe 3O 4, ZnCr 2O 4 und ZnFe 2O 4.<br />

Die durchgezogen Linie ist ein linearer<br />

Fit an die übrigen Datenpunkte.<br />

The seismic velocity as a function of density<br />

for spinel structures. Minerals with<br />

two transition elements on the cation sites<br />

exhibit a significant higher density<br />

dependence than those wit only one or no<br />

transition elements. The dashed line is a<br />

linear fit to the data of FeCrO 2, Fe 3O 4,<br />

ZnCr 2O 4 and ZnFe 2O 4. The solid line is a<br />

linear fit to the remaining data.<br />

Birchs Regel<br />

also nicht von der Orientierung der<br />

Kristalle ab).<br />

Das Mineral Gahnit besitzt ein etwa 22 %<br />

größeres Kompressionsmodul K S und ein<br />

ca. 40 % größeres Schermodul G als Franklinit<br />

und Magnetit. Wie in Abb. 4.53<br />

ersichtlich, sind die Steigungen des Kompressionsmoduls<br />

dK S/dP von Gahnit,<br />

Franklinit und Magnetit etwa gleich groß,<br />

während dG/dP von Magnetit und Franklinit<br />

kleiner ist als das von Gahnit. Das<br />

Vorhandensein von 3-d Elementen auf beiden<br />

Kationenplätzen hat einen ungleich<br />

größeren Einfluss auf das Schermodul als<br />

auf das Kompressionsmodul, was Auswirkungen<br />

auf die seismischen Profile des<br />

Erdmantels haben kann. Dies macht<br />

wiederum deutlich, wie wichtig es ist, die<br />

elastischen Eigenschaften von Mineralen,<br />

die Übergangselemente enthalten, als<br />

Funktion des Druckes zu untersuchen.<br />

Birch (1961a, b) schlug vor, dass die seismische<br />

Geschwindigkeit V Φ = (K S/ρ)1/2 (ρ = Dichte) von Mineralen<br />

mit gleicher Struktur eine negative Dichteabhängigkeit<br />

zeigt. In Abb. 4.54 ist für eine Reihe von Mineralen<br />

mit Spinellstruktur V Φ als Funktion der Dichte aufgetragen.<br />

Die Daten zeigen deutlich, dass Spinelle mit keinem<br />

oder nur einem Übergangselement auf dem Kationenplatz<br />

eine negative lineare Dichteabhängigkeit besitzen. Minerale<br />

mit zwei 3-d Elementen jedoch folgen nicht diesem<br />

Trend, sondern zeigen eine deutlich höhere Dichteabhängigkeit.<br />

Dies liegt zum Teil daran, dass die Coulomb-<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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