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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 4.30: Horizontaler Schnitt einer Tiefenmigration (ISO89-3D) in vier km<br />

Tiefe zusammen mit Projektionen der seismischen Hypozentren, die während<br />

des Injektionsexperiments <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> induziert wurden. Die Intensitäten der<br />

seismischen Reflektion sind in blau-weißen Farben dargestellt. Helle Farben<br />

entsprechen hohen Reflexionsintensitäten. Das weiße und das graue Quadrat<br />

stellt die jeweilige Lokation der Vor- und Hauptbohrung dar.<br />

A 4 km depth horizontal slice of the depth migrated ISO89-3D image plotted<br />

along with the projections of the seismic hypocentres induced by the<br />

injection experiment of <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong>. The white and gray squares are the locations<br />

of the main and pilot boreholes, respectively (from Shapiro et al, 2006).<br />

Schist (Kalifornien, USA), Cabo Ortegal (Spanien) und<br />

Münchberger Gneismasse (Bayern, Deutschland). Exemplarisch<br />

wurden die Hochdruckpegmatite der Münchber-<br />

ger Gneismasse geochemisch und petrologisch<br />

untersucht. Die Münchberger<br />

Gneismasse ist Teil der zentralen europäischen<br />

Varisziden und stellt einen invertierten<br />

Deckenstapel dar. Sie wird von<br />

vier großen lithologischen Einheiten aufgebaut<br />

(Abb. 4.31a). Die tektonisch höchste<br />

Einheit, die Hangendserie, besteht aus<br />

Amphiboliten, phengitführenden Gneisen<br />

sowie reliktischen Eklogitkörpern.<br />

Die untersuchten Hochdruckpegmatite<br />

stammen von dem größten dieser Eklogitkörper,<br />

dem Weissenstein-Eklogit<br />

(Abb. 4.31a).<br />

Die Eklogite des Weissenstein besitzen<br />

generell ozeanische Spurenelementsignaturen,<br />

die in der Regel Mittelozeanischen<br />

Rückenbasalten (MORB) entsprechen,<br />

vereinzelt aber auch eine Ähnlichkeit<br />

mit Back-Arc Tholeiiten aufweisen.<br />

Anatexis und Pegmatitbildung in den<br />

Weissenstein-Eklogiten sind somit ein<br />

perfektes Analogon zu Schmelzprozessen<br />

in der subduzierten ozeanischen<br />

Kruste. Die Weissenstein-Eklogite sind<br />

ganz überwiegend „trockene“ Quarz-<br />

Eklogite mit Klinopyroxen, Granat,<br />

Quarz und Rutil, nur vereinzelt kommen<br />

die OH-haltigen Phasen Zoisit und Phengit<br />

vor. Die Hochdruckpegmatite in den<br />

Weissenstein-Eklogiten bilden mehrere<br />

dm- bis m-große, isolierte Körper und<br />

machen modal etwa 1 Vol.% des gesamten<br />

Weissenstein-Eklogitkörpers aus. Ihr<br />

charakteristisches Merkmal sind cm- bis<br />

dm-große, euhedrale prismatische Zoisitkristalle, die<br />

modal etwa 5 bis 20 Vol.% der einzelnen Pegmatitkörper<br />

ausmachen. Sie sind in einer Matrix aus graphischen Pla-<br />

Abb. 4.31: (a) Vereinfachte geologische Karte der Münchberger Gneismasse. Die Proben der Zoisitpegmatite<br />

stammen vom Weissenstein-Eklogitkörper (weißer Kreis). (b) Foto eines Zoisitpegmatit Handstückes. Zoisitkristalle<br />

(Zo) sind in einer Plagioklas-Quarz (Plag-Qz) Matrix eingebettet (Am: Amphibol).<br />

(a) Simplified geological map of the Münchberg Massif, central Germany. The zoisite-pegmatite samples come from<br />

the Weissenstein eclogite body (white circle). (b) Photograph of a zoisite-pegmatite hand specimen. Zoisite crystals (Zo)<br />

are embedded in a plagioclase-quartz (Plag-Qz) matrix (Am: amphibole).<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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