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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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306<br />

Die zeitaufgelösten Messungen der Zr-, U- und Pb-<br />

Konzentrationen im Fluid erfolgten in situ bei Temperaturen<br />

zwischen 200 und 500 °C und Drücken zwischen<br />

2 und 500 MPa mit einer am <strong>GFZ</strong> Potsdam gebauten<br />

speziellen hydrothermalen Diamantstempelkammer<br />

und Synchrotronstrahlungs-Röntgenfluoreszenzanalysen<br />

(SY-RFA) (Abb. 4.11). Die Messungen wurden an der<br />

SY-RFA-Mikrosonde des Hamburger Synchrotronstrahlungslabors<br />

(HASYLAB) am Deutschen Elektronensynchrotron<br />

(DESY) durchgeführt. An der Cornell High<br />

Energy Synchrotron Source, (Ithaca, New York, USA)<br />

wurde speziell für In-Situ-Experimente mit hydrothermalen<br />

Diamantstempelkammern eine Kapillare mit langem<br />

Arbeitsabstand zur Verstärkung der Flussdichte und zur<br />

Fokussierung des Synchrotron-Röntgenstrahls auf 11 µm<br />

Abb. 4.12: Rekristallisation von ursprünglich stark metamiktem<br />

Zirkon (Probe N17) in H 2O+HCl. a) bis c) Probenkammer<br />

(Durchmesser ≈ 300 µm) einer hydrothermalen<br />

Diamantstempelzelle während eines Heizversuchs mit<br />

stark metamiktem Zirkon N17 in 3,8 m HCl. Bei 300 °C<br />

ist im mikroskopischen Bild eine rasche Verfärbung der<br />

ursprünglich fast farblosen und isotropen Zirkonprobe<br />

erkennbar, welche deutlich das Einsetzen massiver Rekristallisation<br />

anzeigt. d) Elektronenbeugungsbild des amorphen<br />

Ausgangsmaterials. e) Elektronenbeugungsbild und<br />

f) TEM-Bild derselben Probe nach Rekristallisation in<br />

7,0 m HCl bei 450 °C. g) Raman-Spektren von Zirkon N17<br />

bei 22 °C vor und nach Rekristallisation in H 2O+HCl im<br />

Vergleich mit dem Raman-Spektrum eines synthetischen<br />

Zirkon-Einkristalls. Zuordnung der Ramanbanden:<br />

v 2(SiO 4) – symmetrische SiO 4-Biegeschwingung, v 3(SiO 4)<br />

– antisymmetrische SiO 4-Streckschwingung. Die Halbwertsbreite<br />

(FWHM) insbesondere der v 3(SiO 4)-Ramanbande<br />

hängt von der Nahordnung ab und wird mit zunehmender<br />

Metamiktisierung größer. Die Bande bei ≈ 425 cm –1<br />

(Pfeil) kann weder Zirkon, monoklinem oder tetragonalem<br />

ZrO 2, noch Quarz zugeordnet werden.<br />

Recrystallisation of initially strongly metamict zircon<br />

(sample N17) in H 2O+HCl. a) to c) Plan view of the sample<br />

chamber (diameter ≈ 300 µm) of a hydrothermal diamond-anvil<br />

cell during heating of zircon N17 in 3.8 m HCl.<br />

Optically, the onset of massive recrystallisation is recognizable<br />

by rapid darkening of the previously almost colorless<br />

and isotropic sample at 300 °C. d) Electron diffraction<br />

pattern of the amorphous starting material, e) Electron<br />

diffraction pattern and f) TEM image of zircon N17<br />

after recrystallisation in 7.0 m HCl at 450 °C. g) Raman<br />

spectra of zircon N17 at 22 °C before and after recrystallisation<br />

in H 2O+HCl. A spectrum of fully crystalline synthetic<br />

zircon is given for reference. Assignment of Raman<br />

bands: v 2(SiO 4) – symmetric SiO 4 bending, v 3(SiO 4) – antisymmetric<br />

SiO 4 stretching. The full width at half maximum<br />

(FWHM) particularly of the v 3(SiO 4) Raman band is a<br />

function of short-range order and increases with metamictisation.<br />

The origin of the shoulder at ≈ 425 cm –1 (thick<br />

arrow) is unknown. It cannot be assigned to zircon, quartz,<br />

and monoclinic or tetragonal ZrO 2.<br />

entwickelt und angefertigt. Damit konnten am SY-RFA-<br />

Messplatz des HASYLAB für solche Versuche die unteren<br />

Nachweisgrenzen für Zr, U und Pb um eine Größenordnung<br />

auf 1 bis 5 ppm gesenkt werden.<br />

Nach den Hydrothermalversuchen wurden der verbleibende<br />

amorphe Anteil und die Korngröße der rekristallisierten<br />

Zirkone mittels Raman-Spektroskopie und Transmissions-Elektronenmikroskopie<br />

bestimmt (Abb. 4.12).<br />

Der ursprünglich fast amorphe Zirkon N17 rekristallisierte<br />

in H 2O-HCl-Fluiden bei etwa 280 bis 300 °C<br />

(Abb. 4.12a-c). Die Rekristallisation bewirkte einen starken<br />

Abfall der Zr-Konzentration im Fluid, wohingegen aus<br />

dem metamikten Zirkon gelöstes U und Pb nicht wieder<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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