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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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360<br />

Abb. 4.85: Untersuchungsgebiet in der SW-Barentssee mit Lage des modellierten Profils und entsprechendes 2D-<br />

Beckenmodell im Hammerfest-Becken. Die modellierte Temperatur und Reifegeschichte dieses Beckens zeigt ein signifikantes<br />

thermisches Ungleichgewicht das vermutlich auf känozoische Erosion während der Eiszeiten zurückzuführen<br />

ist.<br />

Field area, the SW Barents Sea, location of modelled section and 2D Basin Model. Temperature and maturity calibration<br />

of the Hammerfest Basin reveals a significant thermal disequilibrium. That probably results from Cenozoic Ice Age<br />

erosion.<br />

ere Sicht auf die Zusammensetzung dieser mikrobiellen<br />

Gemeinschaften nach wie vor erforderlich. Vor allem<br />

deren Charakterisierung auf molekularer Basis – mit<br />

Schwerpunkt auf intakten Membranlipiden, wie z. B.<br />

Phospholipiden (PL), die als sogenannte „life marker“<br />

angesehen werden können – in unterschiedlichen Ablagerungsräumen<br />

kann zur Klärung der Verteilung lebender<br />

Organismen und insbesondere deren Anpassung und<br />

quantitativer Ausdehnung beitragen (Zink & Mangelsdorf,<br />

<strong>2004</strong>).<br />

Um diese Prozesse zu erforschen, wurden und werden tiefliegende<br />

Sedimente (bis zu mehreren hundert Metern)<br />

aus verschiedensten Ablagerungsräumen untersucht: Nankai<br />

Graben (ODP Leg 190, vor der Küste Japans), Upwelling-Zone<br />

vor Chile/Peru (R/V SONNE Expedition;<br />

Leg 201), Hydrate Ridge (Leg 204, vor der Küste Oregons),<br />

Mallik-Forschungsbohrung durch Permafrost- und<br />

Gashydratzonen, Mackenzie River Delta, Nord-Kanada<br />

und als Vergleichsmaterial lakustrine Sedimente aus dem<br />

Baikalsee, dem Aralsee und aus deutschen Seen. Aktuell<br />

wird eine Sedimentserie aus dem Porcupine-Becken vor<br />

Irland (ODP Leg 307) im Hinblick auf Signale von mikrobiellen<br />

Gemeinschaften untersucht. Insbesondere soll<br />

geklärt werden, ob durch abiotische Prozesse, wie die ther-<br />

mische Umwandlung von abgelagertem organischem<br />

Material oder die Leckage von Kohlenwasserstoffen, Verbindungen<br />

freigesetzt werden, die als Nahrung für die tiefe<br />

Biosphäre dienen können. Dazu werden neben den Lipiden<br />

auch die Isotopensignale der Kohlenwasserstoffgase<br />

analysiert, um deren thermische bzw. biologische Herkunft<br />

zu definieren.<br />

Während die lakustrinen Sedimente hohe Konzentrationen<br />

an bakteriellen, leicht abbaubaren, estergebundenen<br />

Phospholipiden enthalten, liegen die Konzentrationen in<br />

den tiefliegenden Sedimenten oft dicht an der Nachweisgrenze<br />

(ODP, Mallik). PL aus ODP Leg 201 Sedimenten<br />

(Site 1226, 1230) erreichen maximale Konzentrationen<br />

von nur 1,2 µg/gSed, deren Verteilungsmuster sind allerdings<br />

oft vergleichbar mit denen aus Oberflächenproben.<br />

Es hat sich aber gezeigt, dass sowohl die Mallik- als auch<br />

die meisten ODP-Sedimentproben von ethergebundenen<br />

Phospholipiden dominiert werden. Im Baikalsee wiederum<br />

(bis 1.630 m Wassertiefe) wurden Konzentrationen<br />

von bis zu 10,6 µg/gSed verschiedener estergebundener<br />

PL-Gruppen im ersten Meter des Sediments nachgewiesen.<br />

Die Zusammensetzung der PL-Gruppen scheint teilweise<br />

eine an die Umwelt angepasste mikrobielle Gemeinschaft<br />

zu reflektieren, insbesondere die hier häufigen<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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