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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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394<br />

Abb.5.38:Risikokurven für Hochwasser, Erdbeben und Sturm für Köln unter<br />

Berücksichtigung der Schäden an Gebäuden und in den Bereichen Privathaushalte,<br />

Handel und Industrie (Grünthal et al., <strong>2004</strong>).<br />

Risk curves of the hazards due to windstorms, floods and earthquakes for<br />

the city of Cologne considering losses at buildings and in the sectors private<br />

housing, commerce and industry (Grünthal et al., <strong>2004</strong>).<br />

dem eine mittlere Wiederholungsperiode T von 200 Jahren<br />

entspricht, keine Rolle. Für Laien unerwartet, dominieren<br />

für mittlere Wiederholungsperioden T von 200 Jahren<br />

und größer die Erdbeben das Risikopotential durch<br />

Naturgefahren. Zumindest scheint das Erdbebenrisiko für<br />

derartige Werte von T etwa gleich groß ausgebildet zu sein<br />

wie für Hochwasser.<br />

Die Studie zeigte, dass Multirisikoabschätzungen für städtische<br />

Räume, die große Bereiche von Eintreffenswahrscheinlichkeiten<br />

überdecken, möglich sind. Die vorgelegten<br />

Ergebnisse der Eintreffenswahrscheinlichkeiten monetärer<br />

Verluste sind ein wesentlich besserer Indikator für<br />

das Risikomanagement als die bisher üblicherweise angegebenen<br />

mittleren erwarteten jährlichen Schäden, die von<br />

häufigen Ereignissen ohne katastrophale Ausmaße domi-<br />

niert werden, während für das Risikomanagement<br />

quantifizierte vergleichende<br />

Aussagen zu Katastrophenlagen entscheidend<br />

sind.<br />

Konstante Zeitintervalle zwischen Starkbeben?<br />

– Numerische Modellrechnungen<br />

an Transform-Störungen<br />

In der Analyse der seismischen Gefährdung<br />

wird in zunehmendem Maß die Zeitabhängigkeit<br />

des Auftretens von Starkbeben<br />

berücksichtigt. In diesem Zusammenhang<br />

interessiert insbesondere die<br />

Frage, wie die Zeitintervalle zwischen<br />

diesen Starkbeben charakterisiert werden<br />

können.<br />

Basierend auf einem numerischen Modell<br />

einer nicht-planaren Transform-Störung<br />

wurden numerische Simulationen<br />

durchgeführt, die zu wiederholten Bruchprozessen<br />

unterschiedlicher Stärke auf<br />

dieser Störung führen. Die Geometrie<br />

und Belastung der Störung im Modell<br />

wurde so gewählt, dass die verschiedenen Störungssegmente<br />

entweder eine Transpressions- oder ein Transtensionsregime<br />

zeigen. Zur Beschreibung der Festigkeit der<br />

Störung wurde ein Mohr-Coulomb-Kriterium verwendet.<br />

Wesentliche Vorraussetzung für den wiederholten Bruch<br />

ist eine Heilung des Festigkeitsverlustes der Störung nach<br />

einem singulären Bruchprozess, so dass ein erneuter<br />

Bruch mit Festigkeitsverlust möglich ist. Die numerischen<br />

Simulationen wurden mit dem Distinct-Element-Programm<br />

3DEC durchgeführt.<br />

Die Analyse der simulierten Bruchereignisse liefert folgende<br />

Ergebnisse:<br />

• Die Verteilungen der Magnitudenhäufigkeiten zeigt in<br />

einem signifikanten Magnitudenbereich ein log-line-<br />

Abb. 5.39: Magnituden Häufigkeiten für verschiedene Modellparameter in den numerischen Rechnungen (a bis e):<br />

●-Störungssegment mit Transpression, ◆-Segment mit Transtension und ■-Häufigkeit für alle Beben (Schelle et al.,<br />

2006, submitted).<br />

Magnitude-frequency curves for different parameter sets in the numerical simulation (a-e): ●-transpressional segment,<br />

◆-transtensional segment and ■-total number of events (Schelle et al., 2006, submitted).<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam

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