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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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schen Arten deutlich im Sichtbaren und Nahen Infrarot<br />

Bereich (VNIR) unterscheidet. Deshalb wird derzeit ein<br />

Programm zur automatischen Erkennung und Identifizierung<br />

mediterraner Vegetation entwickelt. Verwendet werden<br />

dazu spektrale Vegetationsmerkmale aus dem Kurzwelligen<br />

Infrarot (SWIR-2) Bereich (2,05 µm bis<br />

2,45 µm), der u. a. durch Absorptionen von Zellulose und<br />

Lignin geprägt ist.<br />

EU Projekt DeSurvey<br />

April <strong>2005</strong> startete das integrierte EU-Projekt DeSurvey<br />

(A Surveillance System for Assessing and Monitoring of<br />

Desertification) mit dem Ziel, ein System zur Bewertung<br />

und Überwachung von Landdegradations- und Desertifikationsprozessen<br />

zu entwickeln. Der Beitrag des <strong>GFZ</strong><br />

Potsdam innerhalb des aus 39 internationalen Partnern<br />

bestehenden Konsortiums beinhaltet die Entwicklung und<br />

Anwendung von neuen Methoden zur Quantifizierung<br />

von Bodenparametern aus Hyperspektraldaten, wie z. B.<br />

Bodeneisengehalt und organische Bodensubstanz, die für<br />

die Landdegradation relevant sind. Charakteristische Reflexionsmerkmale<br />

der zu untersuchenden Bodeninhaltsstoffe<br />

werden dazu mit Ergebnissen physikalischer und<br />

chemischer Laboranalysen korreliert. Aus den so gewonnenen<br />

Daten sollen Methoden entwickelt werden, die auch<br />

bei Fernerkundungsdatensätzen unterschiedlicher Bodenauflösung<br />

anwendbar sind.<br />

Abb. 1.74 zeigt die Arbeitsschritte zur Bestimmung des<br />

Bodeneisengehalts und präsentiert das vorläufige und<br />

noch nicht verifizierte Ergebnis für das Untersuchungsgebiet<br />

Cabo de Gata in Südost-Spanien. Als Grundlage<br />

dienten hyperspektrale HyMap-Daten vom 11. 07. 2003,<br />

die hier in Echtfarben dargestellt sind (Abb. 1.74a). Während<br />

der Geländekampagne 2003 wurden von einem Feld<br />

mit ausgeprägtem Wechsel von kalkreichem zu eisenreichem<br />

Boden Proben genommen. Die Probenentnahmepunkte<br />

wurden anhand der GPS-Koordinaten in den Bilddaten<br />

lokalisiert (Abb. 1.74b) und die dazugehörigen Bildspektren<br />

extrahiert. Für die Korrelationsanalyse zwischen<br />

diesen Bildspektren der Punkte A bis H und den Ergebnissen<br />

der Laboranalyse (Abb. 1.74c) wurde die aufge-<br />

spannte Fläche zwischen dem 2. und 14. Spektralband der<br />

HyMap-Daten (Abb. 1.74d) verwendet. Eine konkave<br />

Krümmung der Spektralkurve in diesem Spektralbereich<br />

wird durch die Absorption von Fe 2+ - und Fe 3+ -Ionen hervorgerufen<br />

und korreliert mit dem Eisengehalt im Boden.<br />

Über die so bestimmte Korrelationsgleichung kann für<br />

jedes Bildpixel der Eisengehalt berechnet und graphisch<br />

in Form einer Karte dargestellt werden (Abb. 1.74e). Die<br />

Validation der Ergebnisse ist noch nicht abgeschlossen,<br />

die berechneten Wertebereiche für den Eisengehalt stimmen<br />

jedoch weitgehend mit den Feldbeobachtungen überein.<br />

Im Sommer <strong>2005</strong> fanden erste Feldversuche in drei Testgebieten<br />

in der Nähe von Almeria statt (Abb. 1.75b). Hier<br />

wurden jeweils Bodenreflexionsspektren gemessen, Bodenproben<br />

gesammelt und ein neu entwickeltes Skalierungsexperiment<br />

durchgeführt. In den Untersuchungsgebieten<br />

wurde dazu jeweils ein 1 m x 1 m großes Messfeld<br />

abgesteckt und in vier Messhöhen mit unterschiedlicher<br />

Bodenauflösung gemessen (Abb. 1.75a und c). Da diese<br />

gemessenen Spektren immer eine Mischung der verschiedenen<br />

Bodenmaterialien widerspiegeln, wurden zusätzlich<br />

auch die reinen Materialien unabhängig von einer<br />

vorgegebenen Bodenauflösung gemessen. So können aus<br />

den Mischspektren die Mischungsverhältnisse bestimmt<br />

werden. Die Skalierungsebenen des Experiments sollen<br />

zeigen, ob die entwickelten Modelle zur Bestimmung verschiedener<br />

Bodenparameter bei Fernerkundungsdaten unterschiedlicher<br />

Bodenauflösung anwendbar sind.<br />

Klassifizierung der Fruchtartenverteilung aus Fernerkundungsdaten<br />

Die Landnutzung im Einzugsgebiet eines Gewässers spielt<br />

eine wesentliche Rolle bei der Modellierung der Gewässergüte<br />

in Flusseinzugsgebieten im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie,<br />

insbesondere bei der Erfassung der<br />

chemischen Qualitätsparameter. Im Haveleinzugsgebiet<br />

stammen die wichtigsten diffusen Nährstoffeinträge aus<br />

der Landwirtschaft. Sie nimmt im Gebiet große Flächenanteile<br />

ein. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer<br />

Analyse der Landnutzung in großer räumlicher Differen-<br />

Abb. 1.73: Photosynthetisch aktive Vegetationsbedeckung berechnet auf Basis des NDVI (Normalised Difference Vegetation<br />

Index) aus hyperspektralen HyMap-Daten.<br />

Photosynthetic vegetation cover determined on the basis of NDVI from hyperspectral HyMap data.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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