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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Anhand von Archiven kosmogener Nuklide, z. B. 10 Be in<br />

Eisbohrkernen oder 14 C, werden Variabilität der Sonneneinstrahlung<br />

und des Klimas der Vergangenheit untersucht.<br />

Die Produktionsraten solcher Nuklide hängen aber<br />

daneben auch von der Stärke des Erdmagnetfelds ab. Das<br />

Modell wird inzwischen an verschiedenen Instituten verwendet,<br />

um Stärke und Variabilität des Magnetfelds in solchen<br />

Studien zu berücksichtigen.<br />

Die Leitfähigkeit des Erdmantels<br />

Wie einleitend erwähnt, tragen auch in der Erdkruste und<br />

im Mantel induzierte Felder zu dem beobachteten Magnetfeldsignal<br />

bei. Studien der elektromagnetischen Induktion<br />

aus Satelliten- und Bodendaten können Erkenntnisse<br />

über Verteilung und Änderung der elektrischen Leitfähigkeit<br />

des Erdmantels liefern, welche zur Untersuchung von<br />

geodynamischen Prozessen wie dem Abtauchen tektonischer<br />

Platten, dem Aufsteigen von Mantel-Plumes und der<br />

Konvektion anomal heißen Mantelmaterials dienen kann.<br />

Dazu ist die Analyse der schnellen zeitlichen Magnetfeldvariationen<br />

nötig, wobei das Verständnis der Geometrie<br />

der Quellenfelder in der Magnetosphäre von entscheidender<br />

Bedeutung ist. Im Gegensatz zu Observatorien,<br />

die große Teile der Erdoberfläche und insbesondere<br />

die Ozeane nicht abdecken können, liefern Satelliten praktisch<br />

über den ganzen Globus verteilte Daten. Da jedoch<br />

die Anzahl der Magnetfeldsatelliten gering ist, werden<br />

räumlich komplexe externe Stromquellen zu jeder einzelnen<br />

Zeit nur relativ schlecht durch die Satelliten erfasst.<br />

Arbeiten, die im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms<br />

„Erdmagnetische Variationen“ in Sektion 2.3<br />

durchgeführt wurden, zeigten, dass frühere Ergebnisse von<br />

elektromagnetischen Transferfunktionen nur aus CHAMP-<br />

Abb. 2.66: Vorläufige digitale magnetische Anomaliekarte der Erde.<br />

Preliminary digital magnetic anomaly map of the Earth.<br />

Satellitendaten systematische Lokalzeitabhängigkeiten aufweisen,<br />

die auf eine unvollständige Beschreibung der<br />

Quellfeldgeometrie hinweisen (Balasis et al., <strong>2004</strong>). Wiederum<br />

ergänzen sich die reinen und langen Zeitreihen<br />

magnetischer Observatoriendaten und die raum-zeitlich<br />

verteilten Satellitendaten hervorragend, doch stellt auch<br />

hier die gleichzeitige Analyse ein nicht unerhebliches Problem<br />

dar. Die derzeitigen Arbeiten lieferten bereits eine<br />

bessere Beschreibung der magnetosphärischen Quellen<br />

sowie ein erstes, vorläufiges 1D-Modell der Leitfähigkeit<br />

des Erdmantels (Abb. 2.65, Balasis et al., <strong>2004</strong>).<br />

Auf dem Weg zu einer globalen magnetischen Anomaliekarte<br />

Seit eine ausreichende Anzahl an magnetischen Satellitendaten<br />

zur Verfügung steht, wurde in der Sektion 2.3<br />

eine sich stetig verbessernde Reihe von Modellen der<br />

Magnetisierung der Erdkruste entwickelt, die ausschließlich<br />

auf Satellitendaten beruht. Gesucht sind hier die statischen<br />

Feldanteile nach geeigneter Datenauswahl und<br />

weitgehender Elimination der Einflüsse externer Felder in<br />

den Daten. Das neueste dieser Modelle ist MF4 (Maus et<br />

al., <strong>2005</strong>b). Da die Daten vom Satelliten etwa 400 km oberhalb<br />

der Erdoberfläche gewonnen werden, enthalten sie<br />

keine Information über die detaillierte Struktur des Krustenfelds,<br />

d. h. lokale Anomalien mit Ausdehnung von<br />

weniger als etwa 400 km. Diese werden nur durch aeromagnetische<br />

Kartierungen erfasst, die jedoch lediglich für<br />

bestimmte Regionen durchgeführt werden und nur die<br />

Intensität des Erdmagnetfelds beschreiben, nicht aber die<br />

Richtungen. Eine Kombination von Satelliten-, Bodenund<br />

aeromagnetischen Daten ist notwendig, um Informationen<br />

über das kleinräumige Vektorfeld der Krustenmagnetisierung<br />

zu erhalten.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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