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Zweijahresbericht 2004/2005 - Bibliothek - GFZ

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Abb. 2.22: Das Seismometer der Station KBU ist auf dem<br />

Gelände der Kabul Universität installiert. Es befindet sich<br />

in vier Meter Tiefe in einer speziellen Kammer außerhalb<br />

des Instituts für Geowissenschaften. Die Versorgungs- und<br />

Computerleitungen verlaufen unterirdisch zum Datenerfassungsrechner<br />

im Institut. Die Verbindung zum Rechenzentrum<br />

der Universität Kabul wird über eine WLAN<br />

Funkstrecke realisiert, von dort aus erfolgt die Anbindung<br />

an das Internet (Foto: <strong>GFZ</strong> Milkereit).<br />

The seismometer of the station KBU is installed on the<br />

campus area of the Kabul University. In a vault the seismometer<br />

is installed in 4 meter depth in order to protect<br />

it from environmental influence, power supply and computer<br />

lines are beneath the ground. For the connection<br />

with the computing center of the Kabul University a WLAN<br />

connection has been set up.<br />

einem Ort geringer Bodenunruhe außerhalb<br />

der Stadt, sondern auf dem Gelände<br />

der Universität Kabul in der Nähe des<br />

Instituts für Geowissenschaften installiert<br />

(Abb. 2.22). Es befindet sich in vier<br />

Meter Tiefe und ist somit gegen direkte<br />

Noise-Quellen und Umwelteinflüsse<br />

geschützt.<br />

Die erste Bewährungsprobe der eingesetzten<br />

Technik hat die Station bestanden.<br />

In der Nacht vom 12. auf den 13.12.<strong>2005</strong><br />

wurden die Bewohner von Kabul von<br />

einem Erdbeben der Stärke M = 6,4 geweckt<br />

(Abb. 2.23). Die Universität Kabul<br />

konnte aufgrund der eigenen Daten und<br />

zusätzlicher Informationen aus dem<br />

Internet die Medien und das zuständige<br />

Ministerium über den Ort und die Stärke<br />

des Erdbebens informieren. Da die Aussagen<br />

einer seismologischen Auswertung<br />

mit nur einer Station beschränkt sind,<br />

können die Seismologen aus Afghanistan<br />

auf Daten von seismologischen Stationen<br />

in einem weiteren Umkreis zugreifen<br />

(Abb. 2.24). Es wird erwartet, dass mit<br />

diesem virtuellen Messnetz alle Erdbeben<br />

der Stärke M > 4 auf dem Territorium<br />

von Afghanistan erfasst und geortet werden<br />

können. In der Zukunft sollte der Auf-<br />

Abb. 2.23: Seismogramm von der Station Kabul (KBU)<br />

vom 12.12.<strong>2005</strong>.<br />

Seismogram of the station Kabul from 12.12.<strong>2005</strong>. A M 6.4<br />

earthquake happened some 250 km north of Kabul estimated<br />

by the time difference between P- and S-waves.<br />

bau eines regionalen Messnetzes in Afghanistan vorangetrieben<br />

werden, bis dahin kann aber die jetzt vorhandene<br />

Infrastruktur für Forschung und Lehre genutzt werden.<br />

4. Einschätzung der Vulnerabilität<br />

Die Einschätzung der Vulnerabilität erfordert zum einen<br />

Kenntnisse über die seismische Gefährdung und zum<br />

anderen die Bewertung der Gebäude gegenüber einer<br />

Belastung im Erdbebenfall. Den Wissenschaftlern aus<br />

Abb. 2.24: Verteilung der Nachbarstationen der Station KBU, auf die Wissenschaftler<br />

der Universität Kabul im Moment routinemäßig zugreifen können.<br />

Distribution of broadband seismological stations near Afghanistan with<br />

online availability of the data. Stations of the GEOFON network are indicated<br />

as red, stations from other organisations are in white.<br />

<strong>Zweijahresbericht</strong> <strong>2004</strong>/<strong>2005</strong> GeoForschungsZentrum Potsdam<br />

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