Kapitel
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KAPITEL<br />
Anstelle der Beziehung (7.67) wird zumeist die asymptotisch korrekte Randbedingung<br />
für den ersten Feldpunkt der Dissipationsrate favorisiert<br />
<br />
ε(P ) = 2ν k<br />
∆n2 <br />
. (7.68)<br />
Gleichung (7.68) vermeidet numerisch ungünstige Gradientenoperationen, und ist gegenüber<br />
alternativen Vorschlägen in (7.67) wegen der strukturellen Analogie zur high-<br />
Re Randbedingung (7.43) von Vorteil. Der Wandwert der Dissipationsrate ist für die<br />
numerische Integration bedeutungslos (was zu gewährleisten ist!), und kann in Einklang<br />
mit der asymptotischen Entwicklung dem benachbarten Feldwert gleichgesetzt<br />
werden.<br />
In Anlehnung an die unter 2.3.2 gemachten Bemerkungen soll auch für das k − ε Modell<br />
die Konsistenz der Modellgleichungen zu den Randbedingungen überprüft werden.<br />
Mit Hilfe der asymptotischen Entwicklung (7.62) sowie der Geschwindigkeitsbeziehung<br />
(7.56) lassen sich die einzelnen Terme in dem betrachteten Couette-Strömungsbeispiel<br />
nach ihrer Größenordnung in der viskosen Unterschicht abschätzen<br />
D k<br />
Dt<br />
= P − ε − Diffk<br />
mit<br />
(P )<br />
D k<br />
Dt<br />
= 0 . (7.69)<br />
Die Beiträge der Turbulenzenergieproduktion P = usun ∂Us/∂n sind nach (7.62) von<br />
dritter Ordnung, diejenigen aus turbulenter Diffusion Diffk = (cµ k 2 /ε ∂k/∂n),n von<br />
vierter Ordnung klein. Im allgemeinen geht man daher vom Gleichgewicht zwischen<br />
molekular-diffusiven und dissipativen Termen der Turbulenzenenergiegleichung aus<br />
0 = ν ∂2k − ε . (7.70)<br />
∂n2 Dies steht in Einklang mit den oben genannten Randbedingungen und wird auch durch<br />
die in Abbildung (7.8) gezeigten Resultate belegt.<br />
Eine Abschätzung einzelner Terme der Basisgleichung der Dissipationsrate verdeutlicht<br />
die Problematik von einfachen k − ε Formulierungen im low-Re Bereich<br />
D ε<br />
Dt = 0 = Pε − Dissε + Diffε ,<br />
Pε ∼ ε<br />
k P ∼ n , Dissε ∼ ε2<br />
k ∼ n−2 , Diffε ≈ 0 . (7.71)<br />
Gleichung (7.71) läßt sich ohne low-Re Modifikation nicht lösen. Um das Gleichgewicht<br />
wieder herzustellen wird im semi-viskosen Bereich entweder ein zusätzlicher<br />
Produktions- bzw. Quellterm (z.B. Lien und Leschziner (1993)), oder aber eine Reduktion<br />
des Vernichtungsterms (ε → ε − εw) durch entsprechende low-Re Funktionen<br />
eingebracht (z.B. Jones und Launder (1972), Chien (1982), Jakirlić (1997)).<br />
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