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2.3. ISOTROPE ZWEI–PARAMETER–WIRBELZÄHIGKEITSMODELLE<br />
Hieraus ergibt sich vermöge der Symmetrierestriktion B = C, bzw. des Kontraktionszwangs<br />
A = −2B/3 das lineare Boussinesqgesetz (νt := B)<br />
uiuj = 2<br />
3 δijk<br />
<br />
− 2νt Sij − 1<br />
3 Skkδij<br />
<br />
, (2.14)<br />
mit νt := isotrope Wirbelzähigkeit = cµkT t .<br />
Modelle von Typ (7.20) werden aufgrund der skalaren Wirbelzähigkeit auch isotrope<br />
Wirbelzähigkeitsmodelle genannt. Die in Gleichung (7.20) gewählte Zerlegung der isotropen<br />
kinematischen Wirbelzähigkeit ist willkürlich und erleichtert die im Folgenden<br />
bevorzugte dimensionslose Darstellung. Hierin repräsentiert Tt ein geeignet gewähltes<br />
turbulentes Zeitmaß und cµ den – i. Allg. nicht notwendigerweise konstanten – dimensionslosen<br />
Anisotropieparameter, auf dessen Bedeutung später näher eingegangen wird.<br />
Typische turbulente (high–Re) Zeitmaße einer Zwei–Parameter–Modellierung sind<br />
⎧<br />
k k − ε Modell (Jones und Launder 1972) ,<br />
Tt =<br />
⎪⎨<br />
ε<br />
1<br />
cµ ω<br />
k − ω Modell (Wilcox 1993) ,<br />
τ k − τ Modell (Speziale, Abid und Anderson 1992) ,<br />
⎪⎩ l k − l Modell (Rotta 1968) .<br />
√<br />
cµ k<br />
Der strukturelle Nachteil (expliziter) isotroper EVM läßt sich aus der Definition der<br />
isotropen Wirbelzähigkeit ergründen<br />
νt(k, Tt, b, ∇U) = −k bαβ<br />
˜Sαβ<br />
. (2.15)<br />
Hiernach ist die Wirbelzähigkeit eine Funktion des mittleren Geschwindigkeitsfeldes<br />
und des Turbulenzfeldes, letzteres in Form von sowohl isotropen (k) als auch anisotropen<br />
(bij) Beiträgen. Eine allgemeingültige Modellierung der Wirbelzähigkeit verlangt<br />
folglich neben der Berücksichtigung geeignet gewählter Normen des Distorsionsfeldes<br />
und isotropen Turbulenzgrößen auch die Einarbeitung des Anisotropiezustands der<br />
Reynolds–Spannungen, was zu einer impliziten Wirbelzähigkeitsformulierung führen<br />
würde.<br />
2.3 Isotrope Zwei–Parameter–Wirbelzähigkeitsmodelle<br />
Den aus der Lösung zweier gekoppelter partieller Differentialgleichungen bestehenden<br />
Schließungsansatz nennt man Zwei–Parameter– oder Zweigleichungs–Modell. Zweigleichungsmodelle<br />
basieren ursprünglich auf dem isotropen Wirbelzähigkeitsprinzip.<br />
Sie lassen sich jedoch, wie in dieser Arbeit gezeigt, in höherwertige anisotrope Wirbelzähigkeitsmodelle<br />
auf der Grundlage nichtlinearer Stress–Strain Kopplungen (2.1)<br />
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