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10.4 Rotierende homogene Scherströmung<br />
10.4. ROTIERENDE HOMOGENE SCHERSTRÖMUNG<br />
Die Schwächen einfacherer Turbulenzmodelle offenbaren sich bereits bei kleineren Abweichungen<br />
vom ebenen Strömungszustand. Der Einfluß von Krümmungsmechanismen<br />
auf das Turbulenzfeld geht am deutlichsten aus der Analyse der Produktions–<br />
und Konvektionsterme der Reynolds–Spannungen im Stromlinienkoordinatensystem<br />
hervor. Anhang A gibt einen Überblick über die krümmungsinduzierten Veränderungen<br />
einzelner Beiträge der Transportgleichungen am Beispiel des in Abbildung 10.17<br />
illustrierten Starrkörperwirbels. Hierzu zählen, neben der Manipulation der Produktionsterme,<br />
die mit zunehmender Krümmung verstärkt auftretenden Coriolisbeschleunigungen<br />
aus der Rotation der Basisvektoren des Stromlinienkoordinatensystems (vgl.<br />
<strong>Kapitel</strong> 8.6). Diese sind ihrem Charakter nach deviatorisch und dienen ausschließlich<br />
der Spannungsumverteilung. Da sie keinen Beitrag zum Transport isotroper Größen<br />
leisten, ist ihre Behandlung im Rahmen expliziter algebraischer Spannungsmodelle auf<br />
der Basis von (4.10) schwierig.<br />
Zur Validierung des Turbulenzmodells in Bezug auf die Vorhersage von Krümmungseffekten<br />
bedient man sich deswegen der in Abbildung 10.17 dargestellten Analogie zwischen<br />
Starrkörperwirbeln und rotierenden homogenen Scherströmungen. Die Transformation<br />
des Starrkörperwirbels in ein rotierendes Koordinatensystem ermöglicht die gezielte<br />
Analyse des Druck–Scher–Korrelationsmodells in krümmungsbehafteten Strömungen.<br />
Die Coriolisterme werden durch die mathematisch exakten Transformationsbeziehungen<br />
zwischen dem konventionellen und dem effektiven Wirbel–Tensor in (4.12)<br />
wiedergegeben. Man beachte, daß der effektive Wirbeltensor<br />
W ∗ 4 − C4<br />
ij = Wij − eijk Ωk ❀ wij → w<br />
2 − C4<br />
∗ ij = Tt W ∗<br />
ij . (10.29)<br />
nicht mehr objektiv ist (vgl. <strong>Kapitel</strong> 8.6). Der folgende Abschnitt befaßt sich mit dem<br />
Verhalten der EASM bei der Simulation einer stationär rotierenden homogenen Scherströmung.<br />
Die Untersuchungen konzentrieren sich auf die Verträglichkeit der unterschiedlichen<br />
Druck–Scher–Korrelationsmodelle zu den Ergebnissen der Stabilitätanalyse<br />
dieser Strömung.<br />
y<br />
S*=0<br />
x<br />
z<br />
y<br />
ω 3<br />
S*=dU/dy<br />
Abbildung 10.17: Starrkörperwirbel (links) und rotierende homogene Scherströmung<br />
(rechts).<br />
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